Moers: Streichliste

Moers FestivalBedroht: Moers FestivalBeim so genannten „Bürgermeister-Empfang“ am diesjährigen Pfingstsonntag schien für das moers festival noch alles auf einen guten Weg gebracht worden zu sein: Dr. Fritz Behrens, Präsident der Kunststiftung NRW, versprach in seiner Rede, dass die Verdoppelung der Fördersumme durch die Stiftung von 80.000 auf 160.000 Euro für dieses renommierte Festival für aktuelle, improvisierte Musik nicht nur 2013 greifen, sondern auch für die darauf folgenden Jahre gelten soll. Und Siegmund Ehrmann, Kulturpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und in Berlin SPD-Abgeordneter für die Städte Krefeld, Moers und Neunkirchen-Fluyn, betonte erneut die Bedeutung dieses Festivals für die nationale und internationale Kulturlandschaft.

Doch kurz nach Ende der 41. Ausgabe haben der Moerser Bürgermeister Norbert Ballhaus und der Kämmerer Wolfgang Thoenes ein Arbeitspapier mit einer „Streichliste“ veröffentlicht, die zukünftig ein „Horrorszenario“ erwarten lässt. Die hochverschuldete Stadt am Niederrhein ist in „die zweite Stufe des Stärkungspakts Stadtfinanzen des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden“, so die Tageszeitung „Die Welt“ am 8. Juni: „Moers muss nun bis Ende September in einem Plan aufzeigen, wie der Kommunalhaushalt mit Hilfe des Landes bis zum Jahr 2018 ausgeglichen werden kann. Spätestens 2021 muss der Ausgleich ohne Hilfe erzielt sein.“ Auch wenn alle Verantwortlichen der Stadt-Politik betonen, dass das Arbeitspapier nur Diskussionsgrundlage sei, so wären dessen Folgen ein Kahlschlag für die Kultur: Ab 2014 soll zum Beispiel der städtische Zuschuss für das Moerser Festival in Höhe von 560.000 Euro komplett gestrichen werden. „Die Maßnahme führt zur Aufgabe des moers festivals“, heißt es darin lapidar. Das letzte Wort ist zwar noch nicht gesprochen. Doch soll der Rat der Stadt Moers am 26. September endgültig über die Einsparungen entscheiden.

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