USA: Downbeat Critics Poll
Auch beim jährlichen „Downbeat Critics Poll“ lohnt manchmal der Blick in eine Nebenkategorie: In „Rising Star Composer“ ist Vijay Iyer gelistet. Ansonsten hat der indo-amerikanische Pianist aber in diesem Jahr beim „Critics Poll“ des altehrwürdigen, amerikanischen Jazzmagazins Downbeat kräftig abgeräumt. In insgesamt fünf Kategorien hat Iyer 2012 die Nase vorn: Für die rund 180 Jazzkritiker ist er sowohl bester „Jazz Artist“ als auch bester „Pianist“, seine aktuelle CD „Accelerando“ (ACT/edel Kultur) ist bestes „Jazz Album“ und sein Trio gilt als beste „Jazz Group“. Warum Iyer aber als Komponist noch immer gleichsam als „Nachwuchs“ gehandelt wird, das geht aus den Erklärungen zum diesjährigen „Downbeat Critics Poll“ nicht hervor.
Ansonsten wenig Überraschungen. Robert Glasper wird mit seiner Band Experiment als „Beyond Artist Or Group“ geführt, dessen aktuelle CD „Black Radio“ (Blue Note/EMI) ist wiederum das beste „Beyond Album“. Herbie Hancock ist mal wieder bester „Keyboarder“, Kurt Elling bester „Male Vocalist“ und Cassandra Wilson beste „Female Vocalist“. Die Münchner Plattenfirma ECM ist bestes „Record Label“, deren Chef Manfred Eicher bester „Producer“. In diesem Zusammenhang sicherlich mehr als nur erwähnenswert: Der am 22. November vergangenen Jahres gestorbene Drummer Paul Motian ist in die „Downbeat Jazz Hall Of Fame“ aufgenommen worden. Den kompletten „Critics Poll“ gibt’s im Internet auf der Downbeat-Magazine-Site.