Film: Jazzfestival Willisau
1975 fand sein Jazzfestival zum ersten Mal statt, 35 Ausgaben später verabschiedete er sich aus der Leitungstätigkeit. Der 1947 geborene Schriftsetzer und vielfach ausgezeichnete Grafik-Designer Niklaus Troxler hatte Willisau zwischenzeitlich zu einem führenden Festival für Free Jazz und improvisierte Musik gemacht, Keith Jarrett und Ornette Coleman veranstaltete er schon Anfang der 1970er-Jahre, über 20 Mal lud er Irène Schweizer zu seinem Festival ein. Zu Troxlers Abschiedsfestival vom 26. bis 30. August 2010 kamen neben Marc Ribot, John Scofield und Ray Anderson auch die junge Schweizer Pianistin Vera Kappeler. Der Tradition entsprechend wurden alle Künstler gleichberechtigt angekündigt: In Willisau gab es keine Vorgruppen. Seit 2010 wird das Festival von Troxlers Neffe Arno verantwortet.
„Es begann sehr traditionell, doch 1968 stand auf einmal der Free Jazz in der Tür und schnell wurden die Konzerte relativ groß. Das Publikum war geladen und scharf auf die neue Musik, der Bruch mit der Tradition lag in der Luft. Das wollte ich abbilden“, sagt Troxler, der bereits 1966 sein erstes Konzerte in Willisau veranstaltete. Die Filmemacher Angelo A. Lüdin und Barbara Zürcher haben ihren Film „Niklaus Troxler – Jazz in Willisau. Ein Leben mit Jazz und Grafik Design“ genannt. Die Berlin-Premiere gibt es am 29. Juni um 20 Uhr im Kino Hackesche Höfe. Niklaus Troxler wird anwesend sein, nach dem Film lädt er die Besucher noch zum Aperitif ein.