SWR Jazz: Günther Huesmann
1947 rief der Musikjournalist und -publizist Joachim Ernst Berendt, der später als „Jazzpabst“ weltweit für Furore sorgen sollte, die Jazzredaktion in der damals noch jungen ARD-Anstalt Südwestfunk ins Leben, die er daraufhin 40 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung 1987 leiten sollte. Es war sicherlich einer der prägnantesten Redaktionen für Jazz und improvisierte Musik innerhalb der ARD, ein umfangreiches Archiv in Bild und Ton mit zahllosen Aufnahmen und Konzertmitschnitten von unzähligen Jazzmusikern ist seitdem entstanden. Nachdem Achim Hebgen und dann, ab 2002, Reinhard Karger die Nachfolger auf dem Redakteursstuhl geworden waren, ist seit dem 1. Juli 2012 Günther Huesmann neuer SWR-Jazzredakteur.
Huesmann ist, wie gerne gesagt wird, ein ausgewiesener Jazzfachmann. 1980 hospitierte er in der Redaktion bei Berendt. Ab 1989 schrieb er dessen „Jazzbuch“ fort, bis zu Berendts Tod 2002 noch mit ihm zusammen, danach ohne seinen einstigen Mentor. Elf Jahre lang, bis 2001, war er künstlerischer Leiter des stilübergreifenden Festivals Jazz Across The Border im Berliner Haus der Kulturen der Welt, zudem arbeitete er weiterhin als Jazzjournalist und der Dokumentarfilm „Musik Mon Amour“, den Huesmann mitverantwortete, wurde 2011 für den Grimme-Preis nominiert. „Günther Huesmann ist ein erfahrener Radiomann und Veranstalter im Jazz und angrenzenden Gebieten. Da er bereits unter dem großen Joachim-Ernst Berendt gearbeitet hat, ist er vorzüglich geeignet, das beeindruckende Jazzerbe des SWR zu pflegen und weiterzuführen“, so SWR-Programmchef Johannes Weiß. Gemeinsam mit Julia Neupert will Huesmann im Jazzpgramm vom Kulturradio SWR 2 die „Improvisationsszene in ihrer ganzen Buntheit“ darstellen.