Moers: Appell zum Erhalt des Festivals
Die Diskussion um die Zukunft des moers festivals nimmt kein Ende. Die Stadt Moers, die jährlich den Hauptteil des Budgets für diese renommierte Festival für aktuelle, improvisierte Musik stemmt, ist aufgrund der hohen Schuldenlast dem so genannten „Stärkungspakt II“ des Landes NRW beigetreten und nunmehr verpflichtet, in den kommenden Jahren Millionenbeträge einzusparen. Auch das moers festival ist davon betroffen. Nachdem es bereits in den vergangenen Jahren Budget-Streichungen verkraften musste, soll nun noch einmal der Gesamtbetrag der Stadt Moers für das Festival um 40 Prozent gekürzt werden. Deshalb hat sich ein Kuratorium aus Vertretern der regionalen Wirtschaft gegründet, um mit einem „Moerser Appell zum Erhalt des moers festival“ den Stimmen aus der Stadtpolitik entgegenzutreten, die das Budget für das Festival komplett auf Null zusammenstreichen wollen. Die 40-prozentige Kürzung im Festivaletat würde zwar schmerzen, so Guido Lohmann, Vorsitzender des Vorstands der Volksbank Niederrhein und Kuratoriumssprecher, auf Nachfrage, „könnte aber nach Auffassung aller Beteiligten, insbesondere des künstlerischen Leiters Reiner Michalke, noch aufgefangen werden.“
„Das moers festival hat trotz eines ständig sinkenden Budgets verantwortungsbewusst gewirtschaftet und ist heute schuldenfrei. Inhaltlich hat sich das Festival deutlich weiterentwickelt und seine internationale Strahlkraft verstärkt. Zusätzlich hat das Festival den wichtigen Schritt in das ganzjährige kulturelle Leben der Stadt getan “, heißt es im „Moerser Appell“, der am 20. September durch das Kuratorium der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Und weiter: Die verbleibenden 60 Prozent des städtischen Festivaletats seien ein eindeutiges und positives Signal und würden die Grundlage schaffen, „um mit anderen Institutionen Gespräche über einen Ausgleich der Kürzung verhandeln zu können.“
Es müsse jetzt auch „quer gedacht“ werden, davon ist Guido Lohmann überzeugt: „Die Persönlichkeiten des Kuratoriums wollen gerade auch diesen Prozess anstoßen und begleiten, um dauerhaft eine finanzielle Unabhängigkeit des Festivals anzustreben oder zumindest teilweise zu erreichen.“ Am 26. September fällt der Rat der Stadt Moers seine Entscheidung über die Einsparungen.