RIP: Janscy Körössy
In Rumänien war János „Jancsy“ Körössybekannt wie ein sprichtwörtlich bunter Hund. Nicht nur, weil er in den 1960er-Jahren einer der besten und virtuosesten Jazzpianisten Rumäniens war. Vielmehr war er der erste rumänische Komponist, der die Folklore seines Heimatlandes mit amerikanischen Jazz mischte – und dafür auch die Anerkennung des rumänischen Komponistenverbandes fand. Als Pianist sorgte er damals, während der politischen Tauwetterphase im einstigen Ostblock vor gut 40 Jahren, unter anderem mit dem Bassisten Johnny Raducanu für Furore – in Rumänien, aber auch in anderen europäischen Ländern.
1969 emigrierte Körössy in die USA – mit einem Zwischenstopp in Westdeutschland, wo er für das legendäre MPS-Label das Album „Identification“ mit Charly Antolini (Drums) und Hans Rettenbacher (Bass) aufnahm. Mit Hilfe seines Mentors Willis Conover von „Voice Of America“ konnte sich Körössy schon bald in den USA etablieren und spielte unter anderem mit Milt Jackson, Woody Herman, Phil Woods, Percy Heath, Ray Brown, Zoot Sims, Lee Konitz und Connie Kay. 1990 kehrte er nach Rumänien zurück und blieb weiterhin international als Pianist und Komponist gefragt. Am 21. Januar ist Jancsy Körössy 86-jährig gestorben.