Buch: Jazz Keller Bamberg
Manchmal lohnt der Blick in die (Jazz-)Provinz – wie zum Beispiel ins oberfränkische Bamberg, das in seinen Stadtgrenzen einen Jazzkeller beherbergt. Dieser Jazzkeller feiert 2014 seinen 40. Geburtstag – was für den ortsansässigen selekt Verlag der Grund ist, das Buch „Jazz Keller Bamberg“, recherchiert und geschrieben von Oliver van Essenberg, herauszugeben. Auf den 128 Seiten ist eine Menge Lokalkolorit zu finden, das dann spannend zu lesen ist, wenn es in Beziehung zu dem gesetzt wird, was anderswo in der Welt des Jazz passiert. „Im Bamberger Jazzkeller treffen Lokal- und Weltgeschichte aufeinander“, heißt es in der Verlagsankündigung, „Jazz erzählt von der Freiheit des Denkens und der Freiheit des Improvisierens, und der Keller ist dabei mehr als nur ein zufälliger Spielort. Er ist Schutzraum, Hort der Subkultur, eine Nische abseits der Hauptstraße und ein Tor zur Welt.“
Spannend ist diese Dokumentation aber auch deshalb, weil zusätzlich zur 40-jährigen Historie des Bamberger Jazzkellers Interviews unter anderem mit Alexander von Schlippenbach und Cécile Verny zu lesen sind. Und auch mit dem tschechischen Trompeter Laco Deczi, der im Sommer 1974 mit seiner Band Celula einen hitzigen Hardbop in Bamberg aufführte – ein Konzert, das den Beginn des Jazzkellers markierte. Viele Konzerte folgten in den 40 Jahren: stilistisch breit aufgestellt vom Oldtime-Jazz lokaler Dixieland-Bands über Jazz-Rock und Fusion bis hin zu Free Jazz. Interessant ist deshalb auch die beiligende CDs mit einer Auswahl von Stücken einiger Musiker, die bislang im Jazzkeller aufgetreten sind: Deczi ist dabei, aber auch Christoph Spendel, Tony Lakatos, Lutz Häfner, Marlene Mortensen oder Tex Döring. „Jazz Keller Bamberg“ ist am 1. Oktober erschienen (ISBN 978-3981379945) und kostet 19,95 Euro.
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selekt Verlag