Cardiff: WOMEX-Nachlese
Die am vergangenen Sonntag im walisischen Cardiff zu Ende gegangene Weltmusikmesse WOMEX wurde durch einen politischen Zwischenfall überschattet: Dem seit vielen Jahren renommierten syrischen Ensemble Al-Kindi, das im Rahmenprogramm auftreten sollte, wurde vom britischen Innenministerium die Einreise verweigert. Als Begründung wurde von Einwanderungsminister Mark Harper genannt, es gebe keine hinreichenden Belege dafür, dass die Musiker nach ihrem Konzert Großbritannien wieder verließen und weitere Reisen finanzieren könnten. Dem widersprach Kevin Brennan, Labour-Abgeordneter des Parlaments für Cardiff West und fügte hinzu: „Dies ist ein schändliches und schäbiges Verhalten der Immigrationsbehörde und beschädigt den kulturellen Ruf des UK. Die Regierung sollte sich schämen.“
Der Standort Cardiff bescherte den 2.250 Delegierten innerhalb der 60 Showcases von 300 Musikern aus 40 Ländern eine deutlich keltische Färbung: Gleich zum Eröffnungsspektakel präsentierte die WOMEX-Partnerorganisation Cerdd Cymru mit der Show „Land Of Song“ eine Huldigung an die musikalische Geschichte von Wales. Darüber hinaus stellten Wales, Irland, Nordirland, Schottland und England an einem gemeinsamen Konzertabend unter dem Motto „Horizons“ ihre besten Rootsmusiker vor. Das offWOMEX-Festival widmete sich an einem Abend der Bretagne, erlaubte mit dem galizischen Musiker Budiño auch einen Vorgeschmack auf den nächsten WOMEX-Jahrgang in Santiago de Compostela.
Weiterführende Links:
WOMEX