Berlin: Schlippenbach@75
Der Pianist Alexander von Schlippenbach besteht darauf, dass Free Jazz swingt. Mit Evan Parker und Paul Lovens spielt er seit vier Jahrzehnten ausschließlich Free, mit dem Berlin Contemporary Jazz Orchestra hat er aktuelle Werke zeitgenössischer Jazz-Komponisten interpretiert, mit Globe Unity eigene Kompositionen aufgeführt. Richtig schwärmen kann Schlippenbach vom „rhythmischen Drehmoment“ bei Thelonious Monk. Bei Monk geht es ihm um ein Werk, das wie ein „erratischer Block“ in der Geschichte steht – 59 Stücke zählt Schlippenbach zu seinem „Gesamtwerk Monk“, das beim Züricher Intakt-Label erhältlich ist.
Schlippenbach hat Monk bereits in unterschiedlichsten Besetzungen aufgeführt – genau genommen beschäftigt er sich seit seinem Studium an der Kölner Musikhochschule mit dessen Werk. Mit der Band Die Enttäuschung führt er die große Unternehmung quasi als mobile „Casino“-Version auch in risikofreudigen Clubs und bei engagierten Festivals auf. Neben Bassklarinettist Rudi Mahall spielen in der Hausband von Schlippenbachs Monk-Projekt der Trompeter Axel Dörner, der Bassist Jan Roder und der Schlagzeuger Uli Jennessen. Wenn diese Band alles von Monk aufführen wollte, würde das Konzert etwa fünf Stunden dauern. Am 7. April feiert Schlippenbach seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird „Monk’s Casino“ nun in Berlin an drei aufeinander folgenden Abenden in Originalbesetzung aufgeführt: vom 3. bis 5. April im Aufsturz vom Jazzkeller 69 e.V.