RIP: Magic Slim
Er war einer der letzten Alten des Chicago Blues. Magic Slim starb am 21. Februar in einem Krankenhaus in Philadelphia. Bereits seine letzte Europatour im November hatte der 75-jährige Sänger und Gitarrist kurz vor seinem Auftritt bei einem Festival in Idar-Oberstein abbrechen müssen. Mit seiner Band The Teardrops war der hünenhafte Musiker bekannt geworden als unermüdlicher Botschafter eines gitarrenbetonten urbanen Blues, wie er in den 1950er-Jahren in den Clubs der Windy City entstanden war. Das letzte Album „Bad Boy“ war noch im vergangenen Jahr erschienen.
Mit 18 war der als Morris Holt in Grenada, Mississippi, aufgewachsene Slim nach Chicago gezogen und hatte zunächst an der Seite von „Magic Sam“ Maghett, von dessen furioser Gitarentechnik er sich einiges abguckte, Bass gespielt. Weil er zunächst nicht Fuß fassen konnte, ging er wieder zurück in den Süden, bis er dann Mitte der 1960er mit den Teardrops eine Single aufnahm und sich endgültig in Chicago etablierte. Die erste LP erschien 1977. Im Laufe seiner Karriere veröffentlichte Magic Slim zwei Dutzend Alben, mehr als die Hälfte davon bei europäischen Labels. Er wurde mehrfach mit Preisen wie dem „WC Handy Award“ ausgezeichnet. Text: Uli Lemke