Dänemark: Copenhagen Jazz Festival
Geschichte sind die Erinnerungen an das große Unwetter, in dem das Copenhagen Jazz Festival vor zwei Jahren zu ertrinken drohte. Das damals geflutete JazzHouse, der wichtigste dänische Jazz-Club, konnte im vergangenen Jahr wiedereröffnet werden und gehört nun direkt dem Jazzfestival. Mit Cassandra Wilson (6. Juli), Dianne Reeves (7. Juli), Macy Gray & David Murray (10. Juli), Medeski Martin & Wood und Becca Stevens (11. Juli), Bill Frisell und Lizz Wright (13. Juli) kommen zwar auch die aktuellen Stars, doch es sind nicht die großen Namen, von denen dieses Festival lebt. Mit 1.200 Konzerten in zehn Tagen ist Copenhagen Jazz das größte Musikfestival der dänischen Hauptstadt, das offizielle Budget des Non-Profit-Unternehmens liegt bei umgerechnet 1,2 Millionen Euro, jeweils ein Drittel davon stammt aus staatlicher Subventionierung und privatem Sponsoring.
Besonders die Zuwendungen aus dem Stadt-Haushalt zielen auf möglichst viele Open-Air-Konzerte in den Wohnbezirken, das Festival findet auf über 100 verschiedenen Bühnen in der Stadt verteilt statt. Dazu gehört auch der Jazzclub in Christiana, deren Besetzer nach jahrzehntelangen Kämpfen und Gerichtsprozessen seit letzten Juli ordentliche Besitzer und Mieter ihres Stadtteils sind. Über 180 Konzerte produziert das Festival selbst, der Rest kommt von anderen lokalen Veranstaltern, die jeweils umgerechnet 800.- Euro dafür zahlen, dass ihre Konzerte als Teil des Festivals gelistet und beworben werden. Das bedeutet allerdings auch, dass die jeweilige Qualität für Außenstehende unberechenbar bleibt. Um Überblick zu schaffen, richtet die Tageszeitung „Politiken“ eine achtköpfige Redaktion ein, die die täglich erscheinende Festivalzeitung „Jazz Live“ produziert.