Jazzjournalist des Jahres: Ralf Dombrowski

Ralf DombrowskiPreis für deutschen Jazzjournalismus an Ralf DombrowskiWer sich das Video auf JAZZthing.TV anschaut, in dem der eine Preisträger, der Jazzjournalist Ralf Dombrowski, den anderen, den Gewinner des „jazzahead Skoda Award“ Han Bennink, auf der gerade zuende gegangenen „jazzahead!“ befragt, der bekommt einen Eindruck davon, wie Dombrowski arbeitet. Dem Münchner Journalisten geht es um mehr als nur um harte Fakten, wenn er einen Musiker wie den holländischen Schlagzeuger interviewt. Mit seinen Fragen versucht er stets, auch den Menschen hinter dem Künstler sichtbar werden zu lassen: Was diesen angetrieben hat, das zu machen, was er tut. Dabei greift Dombrowski nicht auf einen vorgefertigten Fragenkatalog zurück. Kenntnisse der Lebensumstände zu haben, dem musikalischen Werk und Schaffen des Interviewpartners einen – auch gesellschaftspolitischen – Rahmen zu geben: Neben der eigenen Expertise als Jazzfachmann bilden auch und gerade solche Aspekte die Grundlage für ein gelungenes Interview. Dombrowskis Fragen sind keineswegs inquisitorisch, er stellt sein Gegenüber nicht bloß. Vielmehr geht es ihm darum, eine Gesprächssituation herzustellen, die ein lockeres Plaudern ebenso zulässt wie ein tiefgründiges Reflektieren.

„Der Preis ist für mich zuallererst eine Verpflichtung, mit dem weiterzumachen, was ich seit Jahren mache“, so Dombrowski im Interview während der „jazzahead!“. „Der Preis bedeutet für mich eine Wertschätzung meiner Arbeit und legt mir die Verantwortung auf, auf dem Qualitätslevel weiterzumachen wie bisher. Und natürlich ist der Preis auch Ansporn. Denn zwischendurch habe auch ich mich gefragt, ob es tatsächlich eine gute Idee war, Jazzjournalist zu werden. Wenn man dann einen solchen Preis bekommt, dann weiß man es: Ja, es war eine gute Idee.“ Dombrowski ist unter anderem seit vielen Jahren Autor für Jazz thing, arbeitet zudem für den Bayerischen Rundfunk, ist Verfasser zum Beispiel des Kompendiums „Basisdiskothek Jazz“ und Kurator für verschiedene Festivals – wie etwa dem European Jazztival auf Schloss Elmau. Gleich zur Eröffnung der jazzahead! am 25. April bekam Ralf Dombrowski den „Preis für deutschen Jazzjournalismus 2013“ überreicht, die Laudatio hielt sein Vorgänger, Dombrowskis Gießener Kollege Hans-Jürgen Linke. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

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