Gilberto Gil: Viramundo
Mit einer filmisch dokumentierten Reise über die Südhalbkugel setzt Gilberto Gil, Tropicalismo-Legende und Ex-Kulturminister Brasiliens, ein neues Zeichen für sein Anliegen der weltweiten Verständigung durch Musik. Gils Ausgangspunkt ist seine Heimat Bahia, wo er mit der Capoeira-Gruppe Filhos De Gandhy musiziert. Die Kamera begleitet ihn bei seinen politischen Aktivitäten, und zeigt, wie er sich dafür einsetzt, dass neue Kommunkationstechnologien die Situation bislang ausgegrenzter Volksgruppen verbessern können. Die Reise führt ihn weiter nach Australien, wo er den Kollegen Peter Garrett trifft, jetziger Erziehungs- und Jugendminister und früherer Leadsänger der Band Midnight Oil. Gil und Garrett diskutieren die wichtige Rolle des künstlerischen Schaffens der Marginalisierten, auch vor dem Hintergrund der problematischen Stellung der Aborigines in der australischen Gesellschaft. Mit den Ureinwohnern des Kontinents kommt Gil dann an mehreren Stationen musikalisch in Kontakt.
Schließlich erreicht Gil Südafrika, wo er in Soweto mit dem Fatima Choir und dem MIAGI Jugenprojekt arbeitet. Mit den Gruppen, die sich sowohl aus schwarzen wie aus weißen Jugendlichen zusammensetzen, probt er anhand seiner eigenen Kompositionen konkrete Versöhnung durch Musik. Schließlich kehrt Gil nach Brasilien zurück und trifft im Amazonasgebiet auf Indios, die vor ganz ähnlichen Problemen wie die Aborigines und jungen Südafrikaner stehen, denen sich aber durch die Neuen Medien auch ähnliche Chancen eröffnen. Der Film klingt mit einem Konzert auf einer Insel im Strom aus. „Viramundo“ läuft derzeit in französischen und schweizerischen Kinos, der Deutschlandstart ist noch nicht bekannt.