Hamburg: Jazzclub adé?
Seit 1996 findet im Hamburger Planten un Blomen das Open-Air-Festival JazzOpen Hamburg statt. „Neue Bands sind durch das Festival entstanden, wir konnten Jazzlegenden wie Attila Zoller und Lee Konitz begrüßen und die Entwicklung Hamburger Jazzgrößen wie Gabriel Coburger, Mischa Schumann oder Sebastian Gille live miterleben“, heißt es auf der Website des veranstaltenden Jazzbüro Hamburg. Dieses Jahr findet das Festival am 22. und 23. Juni statt, unter anderem mit Django Deluxe, Schumannize und dem Gabriel Coburger Quintett featuring Claus Stötter.
In letzter Zeit ist die Jazzszene in Hamburg aber auch ins Gerede gekommen. Da ist zum Beispiel der finanziell darbende Jazzstudiengang an der Hochschule für Musik und Theater. Da ist aber auch die Machbarkeitsstudie einer „Academy Of Jazz Pop & Contemporary Music“, die den Senat fast 88.000 Euro gekostet hat. Vor allem aber gibt es in Hamburg keine Spielstätte für Jazz und Improvisierte Musik mehr, wenn das Birdland Ende Juni schließt. Deshalb hat das Jazzbüro Hamburg im Vorfeld zu JazzOpen am 20. Juni eine Expertenrunde zusammengerufen, die über das Thema „Jazzclub adé – es leben die Jazzreihen“ diskutieren will. „Sicherlich war und ist das Birdland ein wichtiger Spielort, gerade auch für Hamburger Nachwuchsmusiker“, heißt es in der Pressemitteilung, „Fakt ist aber auch, dass sich in den vergangenen Jahren parallel zunehmend Jazzreihen etabliert haben, die meist von Musikern selbst initiiert und getragen werden. Wir diskutieren, welches denn wohl die zeitgemäße Form für die Zukunft ist: Jazzclub oder Jazzreihe? Was sind ihre besonderen Spezifika, Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen? Schließen sie einander aus oder können sie sich gegenseitig unterstützen?“ Eingeladen wurden unter anderem Reiner Michalke vom Stadtgarten Köln und Gerhard Lein von der SPD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft. Die Diskussion findet im Foolsgarden statt und beginnt um 17 Uhr.