Leipzig: Eva Klesse
Seit 1997 vergibt Leipzig den „Jazznachwuchspreis der Marion Ermer Stiftung“, der mit 6.500 Euro dotiert ist. Gewinnerin 2013 ist Eva Klesse, die sich gegen 16 weitere Bewerber durchsetzen konnte. Die 27-jährige Musikerin studierte zuerst Schlagzeug bei Jo Thönes an der Hochschule für Musik in Weimar, bevor sie im September 2009 an die Leipziger Hochschule für Musik und Theater gewechselt ist, wo sie von Heinrich Köbberling unterrichtet wird. Längst hat sie die Rolle der „Timekeeperin“ hinter sich gelassen: Gleichgültig, ob in Bands anderer Musiker oder in ihren eigenen Ensembles, stets zeigt sie sich am Schlagzeug als klangästhetische Spielerin, um ihre Mitmusiker gut klingen zu lassen, setzt aber gerne auch als Kontrast auf expressive Akzente, um der jeweiligen Improvisationsmusik neue Richtungen geben zu können. Als Komponistin schreibt sie einen Modern Jazz, der gleichermaßen auf einer kraftvollen Melodik wie auf einer farbigen Harmonik basiert.
„Eva Klesse hat ein exzellentes, mit jungen Musikern besetztes Quartett formiert, dem der Saxofonist Evgeny Ring, der Pianist Philip Frischkorn und der Bassist Robert Lucaciu angehören“, ist die mit Susan Weinert, Nico Teichmann und Bert Noglik besetzte Jury überzeigt, „sie besitzt die Gabe, unterschiedliche Temperamente zu integrieren und Kompositionen zu schreiben, die der Gruppe Zusammenhalt geben, dabei aber zugleich unverkennbar ihre Handschrift erkennen lassen. Eva Klesse verfolgt als Schlagzeugerin ein anspruchsvolles Konzept, das impulsives Spiel mit klangrhythmischer Sensibilität verbindet.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert sind am 27. September im Leipziger UT Connewitz, dort eröffnen Klesse und ihr Quartett die Leipziger Jazztage.