UNESCO: Claude Nobs Legacy
Eine beachtliche Zahl: Mehr als 10.000 Bänder mit rund 5.000 Stunden Musikaufnahmen in Ton und Bild umfasst die Sammlung, die der Gründer des Montreux Jazz Festivals, Claude Nobs, hinterlassen hat. Von 1967 an hat der im Januar verstorbene Nobs Konzerte beim Festival aufgenommen – darunter historische Schätze wie zum Beispiel die Auftritte von Aretha Franklin, Ella Fitzgerald und Miles Davis 1991. „Dies ist das umfangreichste Zeugnis in der Musikgeschichte in Sachen Jazz, Blues und Rock“, ist der langjährige Freund des Festivalgründers, Quincy Jones, der Meinung.
„The Claude Nobs Legacy“ ist nun in das Dokumentenerbe der UNESCO aufgenommen worden. „Das ist fantastisch, das ist genial, das ist eine wunderbare Anerkennung“, wird Nobs Nachfolger Mathieu Jaton in der „Neuen Zürcher Zeitung“ zitiert. Seit geraumer Zeit werden die zum Teil analogen Bänder digitalisiert. Eine Aufgabe, die das Polytechnikum EPFL in Lausanne bis Ende 2013, Anfang 2014 abgeschlossen haben will. Bis 2015 soll dann auf dem Gelände des Polytechnikums auch ein Gebäude errichtet worden sein, in dem das Archiv seinen Platz finden wird. Welchen großen, auch materiellen Wert seine Sammlung besitzt, das hat Nobs im vergangenen Jahr unterstrichen: „Microsoft wollte uns das Archiv für 50 Millionen Dollar abkaufen. Doch unser Ziel ist nicht das große Geld. Wir wollen lediglich genügend Einnahmen generieren, um unsere Unkosten zu decken.“