Volker Kriegel: Zeichner & Cartoonist
Volker Kriegel war eines dieser seltenen Multitalente. Als Gitarrist gab er ab Ende der 1960ern dem Jazz in Deutschland eine Infusion aus Rock und Pop – im Dave Pike Set, aber auch später mit seinen eigenen Bands wie dem Mild Maniac Orchestra. Als Autor schrieb er mit pointiertem Humor seine Geschichten – „Der Rock’n’Roll-König“ zum Beispiel. Und als Zeichner brachte er seine mit sprichwörtlich spitzer Feder hingetuschten Sottisen zu Papier – wie für die Zeitschrift „Publik“, in der er ab 1968 vier Jahre lang regelmäßig publizierte. „Es war eine geradezu ideale Arbeitssituation“, erinnerte sich Kriegel später: „Die ,Publik‘-Connection fiel zusammen mit der Gründung des Dave Pike Set, d.h. mit dem Beginn meines Berufsmusikerdaseins.“
Am 14. Juni jährt sich Kriegels 10. Todestag, am 24. Dezember wäre er 70 Jahre alt geworden. Anlass für seine Heimatstadt Wiesbaden, Kriegels Zeichnungen und Cartoons in einer Ausstellung im Kunsthaus Wiesbaden zu zeigen. „Was die Zeichnungen Volker Kriegels anbetrifft: Ich möchte auf die Linie aufmerksam machen“, so F.W. Bernstein im Vorwort zum 1998 erschienen Volker-Kriegel-Buch „Manchmal ist es besser, man sagt gar nix“, „es ist die klare, die unpersönliche, flink fließende Linie, die deutlich um prägnante Formen und Figuren sich kringelt, ja kriegelt.“ Zur Vernissage am 14. Juni wird Bernstein natürlich kommen – genauso wie Dr. Gisela Vetter-Liebenow vom Wilhelm-Busch-Museum in Hannover, das den Nachlass des Zeichners Volker Kriegel verwaltet. Den musikalischen Rahmen liefert Saxofonist Christof Lauer, mit dem der Gitarrist Volker Kriegel lange Zeit im United Jazz & Rock Ensemble zusammengespielt hatte.