Film-Doku auf ARTE: Jazzlegende Wayne ShorterWer jemals das Quartett von Wayne Shorter live auf der Bühne gesehen hat, der war fasziniert von der Spontanität, Vitalität und Eloquenz, wie sie zwischen dem Saxofonisten und seinen Musikern, dem Pianisten Danilo Perez, dem Bassisten John Patitucci und dem Schlagzeuger Brian Blade stets herrscht. Zwischen ihnen scheint es nichts zu geben, was den Fluss ihrer musikalischen Ideen stört, was falsch und unecht klingt oder die Kommunikation untereinander beeinträchtigt. Wenn es eine Band im modernen Jazz gibt, die mit ihren Konzerten das Klischee vom Jazz als einer Musik im Moment des Entstehens bestätigt, dann ist es das Wayne Shorter Quartet. Umso spannender ist es, dass es der deutsche Regisseur Guido Lukoschek nicht nur wagt, einen Dokumentarfilm über das Quartett zu drehen, sondern dass er auch mit seiner schlicht mit „Jazzlegende Wayne Shorter“ überschriebenen Doku versucht, den Vorhang vor dem Geheimnis dieser Formation ein wenig zu lüften.

Denn Lukoschek will das „Unbeschreibliche“ der Jazzmusik des Wayne Shorter Quartet einfangen. Dafür lässt er die vier Musiker nicht nur über die Band per se sprechen und hat mit dem Pianisten Herbie Hancock nicht nur einen Zeitzeugen aus den frühen Jahren des Saxofonisten als Gesprächspartner vor der Kamera. Vielmehr konfrontiert er die vier Musiker mit der Aufnahme ihres Konzerts vom 3. November 2012 im Pariser Salle Playel und lässt sie darüber diskutieren. Dabei sind die musikalischen Erkenntnisse, die Shorter, Perez, Patitucci und Blade gewinnen, dem Regisseur ebenso wichtig wie die Wirkung, die ihre Jazzmusik im nachhinein auf sie hat. Lukoschek ist mit seiner Dokumentation „Jazzlegende Wayne Shorter“ auf Spurensuche nach „The Language Of The Unknown“, wie es der Untertitel andeutet. Am 80. Geburtstag von Wayne Shorter am 25. August hat diese 58-minütige Doku ihre Fernsehpremiere auf dem deutsch-französischen Kulturkanal ARTE.

Weiterführende Links:
Trailer „Jazzlegende Wayne Shorter“