Nils Wogram: Albert Mangelsdorff Preis
Zuerst musste das Konzept verändert werden. Denn bislang wurde der „Albert Mangelsdorff Preis/Deutsche Jazz Preis“ alle zwei Jahre in der Regel an ältere Musiker aus Deutschland vergeben, die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden sollten. Für den Jahrgang 2013 wurden aber die Vergabe-Kritieren erweitert, um der spannenden Entwicklung von aktuellem Jazz aus Deutschland Rechnung zu tragen. Und die Wahl des diesjährigen Gewinners des Preises hätte nicht treffender ausfallen können: Der in Köln und Zürich lebende Nils Wogram darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro freuen. Denn für den 1972 geborenen Posaunisten ist der Namensgeber dieses Preises, Albert Mangelsdorff, tatsächlich Vorbild – als Posaunist ebenso wie als Musiker, der stets nach neuen Impulsen suchte, um den modernen Jazz weiterzuentwickeln. Doch Wogram hat das Erbe des 2005 gestorbenen Mangelsdorff nicht nur fortgeführt. Vielmehr hat er dessen Leistungen aufgegriffen und in eine eigene Sprache übersetzt, die stets persönlich und identifizierbar ist, wie es auch und gerade in seinen vielen Bands und Projekten zum Ausdruck kommt.
„Nils Wogram ist ein technisch brillanter Musiker mit einem unverwechselbaren Ton. Tief in der Jazzgeschichte verwurzelt, versteht er es, Tradition und Innovation zu verbinden und den vielen Facetten des Jazz ein modernes Klangbild zu verleihen“, heißt es in der Begründung der unter anderem mit dem Journalisten Hans-Jürgen Linke, der Pianistin und UDJ-Vorsitzenden Julia Hülsmann und dem Leiter des Darmstädter Jazzinstituts, Wolfram Knauer, besetzten Jury, „er legt großen Wert auf intensive, kontinuierliche Arbeit in seinen Ensembles, wobei er, unbeirrt von Modeströmungen, seinen musikalischen Weggefährten und sich selbst Raum zur Entfaltung schafft.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 3. November im Rahmen des JazzFests Berlin statt – das Wogram in seiner letztjährigen Ausgabe eine Werkschau gewidmet hatte.
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„Albert Mangelsdorff Preis“