New York: 20. Vision Festival
„Make something real“ soll der deutsche Künstler A.R. Penck den Bassisten William Parker und Peter Kowald gesagt haben, als er ihnen Anfang der 1980er Jahre eine Plastiktüte mit 50.000 Mark mit auf den Weg von Berlin nach New York gab. Etwas Aufrichtiges, Wahrhaftiges, sollten sie damit veranstalten, das war die einzige Bedingung. „The Revolution Continues“ steht 25 Jahre später auf William Parkers Festival-T-Shirt, zehn Meter reichen die zusammengestellten Tische, auf denen CDs gezeigt werden, die sonst nur schwer erhältlich sind. „William Parker’s Fried Chicken“ wird für 5 Dollar in der Konzertpause angeboten. Dass der gefragte und engagierte Bassist seinen Namen für eine Hähnchenkeule hergibt, geschieht exklusiv auf dem jährlichen Vision Festival in New York, das er mit seiner Frau Patricia Nicholson zusammen leitet, im kommenden Sommer bereits zum 20. Mal.
Unter dem Motto „On The Shoulders Of Giants – A Celebration Of 20 Years Of Vision“ findet das 20. Vision Festival vom 7. bis 12. Juli 2015 statt. Für das Jubiläumsfestival konnte das Festival wieder einen Veranstaltungsort in Manhattan auftun: die Judson Memorial Church am Washington Square South. „Wir stehen auf den Schultern von Künstlern wie John Coltrane, Albert Ayler, Rashied Ali und Jayne Cortez und fragen uns, was wir tun können, um ihr Erbe fortzusetzen. Wir denken an den deutschen Bassisten Peter Kowald, der die Sound Unity Festivals Mitte der 1980er-Jahre initiierte“, schreiben die Veranstalter in einer ersten Presseerklärung. Die von Kowald und Parker mit dem Geld von Penck organisierten Sound Unity Festivals waren unmittelbare Vorgänger des Vision Festivals. Die Veranstalter erinnern auch an langjährige Festivalkünstler wie Billy Bang, Roy Campbell, Butch Morris und David S. Ware. Für das 20. Vision Festival haben bereits Roscoe Mitchell, Douglas Ewart, Milford Graves und Ingrid Laubrock zugesagt.
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Vision Festival