Neues Buch: Die Widerständigkeiten des Jazz
Der Soziologe Martin Niederauer setzt sich in seinem Buch „Die Widerständigkeiten des Jazz“ aus verschiedenen Perspektiven mit der politisch interessierten Rezeption des Genres auseinander. Er beschreibt ausführlich, wie die Begeisterung für Blackness und Militanz einst als „exotische Rezeption“ auf den „Revolutionary Jazz“ projiziert wurde, und zieht Linien bis in die aktuelle Auseinandersetzung um „Black American Music“ (BAM) und die von Nicholas Payton proklamierte Ablehnung des Jazzbegriffs als „rassistisch infiziert“.
Am Beispiel von Esperanza Spalding, Robert Glasper und Christian Scott untersucht Niederauer zudem, wie sich eine „explizite Politisierung von Musik und Musikern“ heute vollzieht. In der Diskussion von „Free Jazz als Gegenkultur“ spielen Aktivitäten von Musikern eine große Rolle, die auf unabhängige Produktions- und Aufführungsbedingungen zielen. Im zweiten Teil seines Buches stellt Niederauer unter dem Titel „Improvisation“ ausführlich die Ergebnisse einer umfangreichen Untersuchung vor, die er Anfang des Jahrzehnts in der jungen New Yorker Jazzszene geführt hat. Das Buch „Die Widerständigkeiten des Jazz. Sozialgeschichte und Improvisation unter den Imperativen der Kulturindustrie“ von Martin Niederauer ist in der Schriftenreihe „Musik und Gesellschaft“ im Peter Lang Verlag erschienen. Es hat 309 Seiten und kostet 57,95 Euro.
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