Amsterdam: Bimhuis 40
Das Bimhuis wurde 1974 als Veranstaltungsort für Jazz und improvisierte Musik gegründet, der heutige Leiter Huub van Riel ist seit 38 Jahren dabei. 1987 organisierte van Riel das erste „October Meeting“. Zu diesem Künstlertreffen lud er fast 60 Improvisationsmusiker aus der ganzen Welt ein, 1987 waren neben Cecil Taylor und Anthony Braxton, Steve Lacy, John Carter, Derek Bailey und Misha Mengelberg auch der damals noch relativ unbekannte John Zorn dabei. Für dieses neuntägige Treffen erbat van Riel Vorschläge der Musiker: „Zorn überraschte mich mit dem Vorschlag, Stücke von Mengelberg zu spielen, Kompositionen aus den 1960ern, und er wollte Guus Janssen am Klavier. Ich war erstaunt, wie gut Zorn über die holländische Szene informiert war. ‚Brozziman‘, Mengelbergs Brötzmann-Hommage, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Zorn damals im Bimhuis klang.“
Heute klebt das Bimhuis wie ein dunkler Block am Muziekgebouw in Amsterdam. Der Konzertraum ähnelt ein wenig dem Allen Room von Jazz @ Lincoln Center in New York – eine Bühne mit Ausblick. Man sieht Renzo Pianos NeMo, das nationale Zentrum für Wissenschaft und Technologie, und die erleuchtete Altstadt dahinter. Der Muziekgebouw, wo auch das Asko und Schönberg Ensemble ihr Zentrum haben, ist eine kleine Stadt für neue Musik, berichtet van Riel. Das Bimhuis, von dem schon zahlreiche wichtige Initiativen zur Förderung und internationalen Präsentation der nationalen Szene ausgingen, habe zwar ein eigenes Budget und sei auch räumlich sichtbar separiert, und dennoch gehöre man dazu. Ein Studio, Probenräume, ein klimatisierter Raum für den Flügel, technisches Equipment in Hülle und Fülle; die Akustik im Konzertraum gilt als nahezu perfekt, jedes Detail kann man hören, im angrenzenden Barbereich hat die Übertragung des Live-Konzerts CD-Qualität. Die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum beginnen vom 1. bis 4. Oktober mit einem „Kick-off Weekend“ unter anderem mit dem Taksim Trio und dem Peter Evans Quintet, Dave Burrell, Joe Morris, Ab Baars, Han Bennink, Hans Dulfer und dem Wayne Horvitz European Orchestra.
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