RIP: Clark Terry

Ist am 12.2. gestorben: Clark TerryClark Terry

Sein persönliches Archiv übergab er bereits vor zehn Jahren der William Paterson University in New York. Er wollte damit seinen Beitrag zur Erweiterung der Jazzausbildung leisten. Das Archiv dokumentiert seine bis dahin 60-jährige Karriere als Musiker – neben Manuskripten und Arrangements enthält es auch eigens für ihn gebaute Instrumente und natürlich zahlreiche Schallplatten. Der Trompeter und Flügelhornist Clark Terry wurde am 14. Dezember 1920 in St. Louis, Missouri, geboren. Da seine Eltern sich den Kauf einer Trompete nicht leisten konnten, soll er sich seine ersten Instrumente selbst gebaut haben, indem er einen Trichter auf ein altes Stück Gartenschlauch setzte. Mit dem „Doodle-Tonguing“ gelang es ihm später, durch einen speziellen Lippenansatz neue Klangnuancen auf seinem Instrument zu entwickeln. Terry trat in den 1940er-Jahren mit dem Count Basie Orchestra auf und war in den 1950er-Jahren einer der gefeierten Solisten in den Bands von Duke Ellington. 1957 glänzte er als herausragender Virtuose in Ellingtons und Billy Strayhorns Suite „Such Sweet Thunder“, Entertainment-Qualitäten als Scat-Sänger zeigte er später in seinem erfolgreichsten Stück „Mumbles“.

Terry war Mentor und lebenslanger Freund von Miles Davis, auch Quincy Jones, mit dessen Band er 1960 durch Europa tourte, nahm einst Stunden bei Terry. Im selben Jahr wurde Terry der erste afroamerikanische, festangestellte Musiker beim Sender NBC, in dessen „Tonight Show“ er auftrat. Danach gründete er seine eigene Big BAD Band, arbeitete als Studiomusiker und international gefeierter Solist. Der Trompeter wurde zu einem Wegbereiter der universitären Jazzausbildung und machte Workshops zu einer regelmäßigen Einkommensquelle für tourende Musiker. Unter den zahlreichen Talenten, die Terry für eine Jazzkarriere entdeckte und förderte, ist auch die Sängerin Dianne Reeves. Auf Benefizveranstaltungen engagierte er sich für die „Jazz Foundation Of America’s Musicians Emergency Fund“, die in Not geratenen Jazzmusikern helfen soll. Neben Miles Davis galt Terry als einer der einflussreichsten Trompeter nach Louis Armstrong. Der mit allen bedeutenden Preisen ausgezeichnete Musiker litt seit vielen Jahren an Diabetis. Am 21. Februar ist Clark Terry nach langer, schwerer Krankheit in Pine Bluff, Arkansas, gestorben. Er wurde 94 Jahre alt. Seine Autobiografie erschien 2011 unter dem Titel „The Autobiography Of Clark Terry“.

Weiterführende Links:
Clark Terry

Text
Christian Broecking

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025