New York: Professor Randy Weston

Randy WestonRandy Weston

Die „New School For Jazz And Contemporary Music“ hat den Pianisten und Komponisten Randy Weston zu ihrem ersten „Artist In Residence“ ernannt. Insgesamt sind für das akademische Jahr 2015/2016 fünf Schwerpunkte mit Weston geplant. Am 10. September wird Weston in einem Gespräch mit dem Historiker und Monk-Biografen Robin D.G. Kelley vorgestellt. Vor fast 20 Jahren brachte Weston seinen musikalischen Tribut an seine Wahlheimat zur großen Aufführung, „Uhuru Afrika“ brauchte zeitweilig über 20 Musiker auf der Bühne, die meisten selbst erfahrene Leiter eigener Bands, darunter mittlerweile verstorbene Giganten wie der Saxofonist Dewey Redman und der Sänger und afroamerikanische Jodler Leon Thomas. „Uhuru Afrika“ fand statt in Brooklyn, dem New Yorker Stadtteil, in dem Weston aufwuchs und wohin er immer wieder zurückkehrte.

Ihn selbst soll Thelonious Monk einst dazu ermutigt haben, professionell Musik zu machen, Westons Kompositionen „Hi-Fly“ und „Little Niles“ zählen heute zum Standardwerk des modernen Jazz. Zwischen 1968 und 1972 lebte Weston mit seiner Familie in Marokko, danach zog er wieder zurück nach Brooklyn. Doch spirituell habe er Marokko nie verlassen, sagt der 1926 geborene Weston, er habe nie die Orte verlassen, wo er einmal gelebt habe: „Ich habe immer nur neue hinzugewonnen“. Bereits 1958 gab er Kurse in Jazzgeschichte: „Unsere Rhythmen, Sounds, Farben, Tänze und die Art zu sprechen stammen aus Afrika“, resümiert Weston, der während seiner Zeit in Marokko den African Rhythms Club gründete. Man mache eben nicht einfach nur Musik, das hätte ihm schon Monk gesagt. Man sei stolz, auf die schwarze Hautfarbe, stolz auf die Geschichte des afroamerikanischen Volkes – trotz der Sklaverei. Das ist die Message. Während der Weston-Residency wird er auch seine Arbeit mit Gnawa-Musikern aus Marokko (13. Oktober) und Meister-Schlagzeugern aus dem Senegal (17. November) vorstellen. Es wird ein Symposium über die „African Drum“ und ein großes Abschlusskonzert im Frühjahr 2016 geben. Zu jeder Vorlesung wird Weston auch Gastmusiker einladen.

Weiterführende Links:
New School For Jazz And Contemporary Music
Randy Weston

Text
Christian Broecking
Foto
Carol Friedman

Veröffentlicht am unter News

rejazz festival 2024