Neues Label: Odradek Jazz
Eine clevere Idee: Vor drei Jahren hat der im amerikanischen Bundesstaat Kansas geborene, mittlerweile im italienischen Pescara lebende, klassische Pianist John Anderson das Non-Profit-Label Odradek Records an den Start gebracht. Das besondere dieser Plattenfirma ist die Auswahl der Musiker, die darauf veröffentlicht werden. Für das Odradek-Repertoire ist die Bewertungsplattform Anonymuze.com verantwortlich: Musiker laden anonym auf diese Plattform ihre Demos hoch, die durch eine kompetent besetzte Jury bewertet werden. Daraufhin werden dem Firmengründer Anderson mögliche CD-Veröffentlichungen vorgeschlagen – ohne jedoch den Namen des jeweiligen Künstlers zu nennen.
2015 hat sich Anderson entschlossen, sein Label-Portfolio zu erweitern, und Odradek Jazz gegründet. „Welches Modell könnte sich besser für Jazz eignen: in dieser Kunstform, in der jeder Künstler für seine Fähigkeiten und seinen Beitrag geschätzt wird, jeder seinen Moment im Scheinwerferlicht erhält und Vielfalt eine Tugend ist“, heißt es in des Pressemittelung zur Label-Gründung. „Dieses Genre, in dem musikalische Demokratie mehr zählt als irgendwo anders, hat nun die Gelegenheit von einem demokratischen Label vertreten zu werden.“
Gleich die ersten CD-Veröffentlichungen im Herbst 2015 demonstrierten die stilistische Bandbreite von Odradek Jazz: „Ubuntu – We Are One“ mit souligem Modern Jazz des Saxofonisten Gert Zimanowski etwa, oder das teils jazz-rockende „Breaking The Silence“ vom Paul Fox Collective. Ende Januar kommt nun der erste Teil, „53rd Street“, des Duos mit dem französischen Pianisten Robert Kaddouch und dem amerikanischen Bassisten Gary Peacock auf den Markt, dem Teil 2, „Highline“, im Frühjahr folgt. Alle Infos auf der Label-Website im Internet.
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Odradek Records