London: Liberation Music Orchestra
Es werde immer ein Kampf bleiben, diese Musik aufzunehmen und aufzuführen, hatte der Bassist Charlie Haden noch kurz vor seinem Tod gesagt: „Wir sprechen von schöner Musik, weil es Musiker gibt, die sich kümmern und ihr Leben der Hervorbringung neuer Klänge widmen. Eine Band revolutionärer Typen.“ Um etwas Schönheit in diese Welt zu bringen, spiele ein Jazzmusiker wie ein Guerillakämpfer aus dem Untergrund. Als Haden am 11. Juli 2014 nach längerer Krankheit starb, war er 76 Jahre alt. In einem großen Gedenkkonzert präsentierten sich im Januar 2015 die Mitstreiter und Erben des einflussreichen Jazzkünstlers in der New Yorker Town Hall. Am Tag darauf fanden die Aufnahmen für eine neue CD des Charlie Haden Liberation Music Orchestra, „Time/Life“ (Impulse!/Universal), statt, die am 14. Oktober erscheint.
Das 1969 von Haden gegründete Liberation Music Orchestra wird heute von der Pianistin Carla Bley geleitet. Neben zwei letzten Aufnahmen mit Haden 2011 dirigiert sie das Großensemble führender New Yorker Solisten auf der neuen CD durch ihre Kompositionen und Arrangements von „Silent Spring“ oder „Utviklingssang“ zu einem krönenden Abschluss, der den politisch motivierten wie spirituell bezaubernden Jazz in einem großen Klanggebirge umarmt und aktualisiert. Am 20. November treten Carla Bley und das Liberation Music Orchestra beim London Jazz Festival in der Cadogan Hall auf.
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London Jazz Festival