Live-Tipps: Lubomyr Melnyk & Nathalie Loriers

Auf Deutschlandtournee: Lubomyr MelnykLubomyr Melnyk

Ein Blick in Wikipedia überrascht: Lubomyr Melnyk, 1948 als Sohn ukrainischer Flüchtlinge in München geboren, gilt als „schnellster Pianist der Welt“, der in der Lage ist, 19,5 Töne pro Sekunde zu spielen. Diesen Rekord hat die schwedische Sigtune Stiftelsen jedenfalls gemessen. Doch Melnyk geht es nicht um Geschwindigkeit als solche. Vielmehr will er mit seiner als „Continuous Music“ bezeichneten Spieltechnik und kompositorischen Methode beim Hörer einen melodischen Flow erzeugen, in dem die jeweilige Tonhöhe nicht mehr maßgeblich ist. Seine aktuelle CD heißt „Illirion“ (Sony); fünf Stücke für Soloklavier, die raffiniert die Grenzen zwischen Improvisiertem und Komponiertem verwischen, sind darauf zu hören. Melnyk kommt jetzt mit seinem Solo-Klavier-Programm auf Deutschlandtournee und macht Station in der Muffathalle in München (1. Dezember), im Irmler Saal in Bamberg (2. Dezember), in der Christuskirche in Düsseldorf (3. Dezember), im Resonanzraum in Hamburg (4. Dezember), im Mousonturm in Frankfurt (5. Dezember) und im Admiralspalast in Berlin (6. Dezember).

Die wallonische Pianistin Nathalie Loriers kommt am 1. Dezember mit der holländischen Saxofonistin Tineke Postma ins Alte Pfandhaus nach Köln. Mit „Le Peuple Des Silencieux“ brachten die beiden Musikerinnen ihre erste Trio-CD heraus. Ohne Schlagzeug entspinnt sich darauf ein lässig swingender und atmosphärisch dichter Modern Jazz, der durch das antizipierende Zusammenspiel von Pianistin, Saxofonistin und vom Bassisten besticht. Zur ihrem Konzert nach Köln bringen die beiden Musikerinnen den Brüsseler Kontrabassisten Nic Thys mit. Alle Infos auf der Website vom Alten Pfandhaus oder der „Freunde des Belgischen Hauses“.

Weiterführende Links
Lubomyr Melnyk
Altes Pfandhaus
„Freunde des Belgischen Hauses“

Text
Martin Laurentius
Foto
Marit Julie Lindhorst

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