London: Damon Albarn und syrisches Orchester

Syrian National OrchestraSyrian National Orchestra

Für seine Afrika-Begeisterung ist der britische Popstar Damon Albarn (Blur, Gorillaz) bekannt. Teamworks mit Tony Allen und dem Africa Express, der zuletzt Terry Rileys „In C“ auf malische Instrumente übertrug, gehen auf sein Konto. Weniger an die Öffentlichkeit drang seine Zusammenarbeit mit dem syrischen Nationalorchester, die 2008 in Damaskus begann. Die Kollaboration ist auf dem Song „White Flag“ der Gorillaz zu hören und erstreckte sich auch auf die Bühne, etwa 2010 im Berliner Velodrom. Angesichts der Entwicklungen in Syrien betonte Albarn, er fühle sich „furchtbar hilflos“.

Nun reagiert der Brite mit der Ankündigung eines Konzerts, das das durch Flucht und Vertreibung auseinandergebrochene 90-köpfige Orchester in London wieder zusammenführen soll. Das Ereignis ist für den 25. Juni avisiert und soll unter dem Dirigat des Exil-Syrers Isaam Rafea im Londoner Southbank Centre stattfinden. Beim Konzert wird Albarn neben noch nicht näher bezifferten Gästen selbstverständlich mitmischen, um die Musik und Kultur Syriens zu feiern. Die Veranstaltung steht auch im Zeichen des Sykes-Picot-Abkommen, das vor 100 Jahren die Aufteilung des Nahen Ostens unter den Westmächten besiegelte und die Wurzel für viele politische Verwerfungen von heute ist.

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Southbank Centre

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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