Gestorben: Naná Vasconcelos
Im Alter von 71 Jahren ist am 9. März der brasilianische Perkussionist Naná Vasconcelos an einem Krebsleiden gestorben. Er hat mit Pygmäen, buddhistischen Mönchen und Sami-Sängern gespielt, war Partner von Milton Nascimento, Don Cherry, Pierre Favre, Egberto Gismonti, Paul Simon und den Talking Heads. Im Katalog von ECM gastierte er auf Meilensteinen wie Jan Garbareks „Eventyr“ oder Pat Methenys „As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls“, er schuf Soundtracks für Jim Jarmusch und Balletmusik für Pina Bausch. Doch darüber hinaus war der herzenswarme, gewitzte und auch ein wenig schrullige Musiker vor allem eines: die Verkörperung des Rhythmus.
Immer wieder bezog er in sein Schlagwerk-Universum den eigenen Körper ein, spielte auf sich selbst. Zentral für ihn war der Musikbogen Berimbau: „Er ist das Instrument meiner Seele“, sagte er 2013 im Interview mit Jazz thing. „Durch den Berimbau verstehe ich die Stille, die Lautstärke, die Geschwindigkeit. Nicht ich habe ihn gewählt, sondern er mich.“ Als Vermächtnis ist seine CD „4 Elementos„ zu sehen, eine Abbildung von Luft, Wasser, Feuer und Erde mit den musikalischen Vokabeln des brasilianischen Nordostens. „Ich will jung sterben, aber so spät wie möglich!“, wünschte er sich. Wir sind traurig, dass es doch ein bisschen früher geworden ist.