Review plus: TURN

In review plus: TURNTURN

Kennengelernt haben sich der Pianist Jonathan Hofmeister (geboren 1992), der Bassist Florian Herzog (geboren 1989) und der Schlagzeuger Jan F. Brill (geboren 1991) 2012, als die drei jungen Musiker an der Jazzabteilung der Hochschule für Musik und Tanz Köln studierten. Man bemerkt, dass man der gleichen Generation angehört, und entdeckt, dass man sich sympathisch ist, man erkennt, dass man ähnliche Interessen haben. Sofort wird den drei Studierenden klar, dass sie ihr eigenes Trio auf den Weg bringen möchten. War das Repertoire von TURN (so nannten Hofmeister, Herzog und Brill schon bald ihr Jazz-Piano-Trio) anfangs noch inspiriert von den Vorbildern e.s.t. oder dem Brad Mehldau Trio, so formulierten die drei recht bald eine eigene Sprache, mit der sie ein eigenes Vokabular entwickelten, um einen eigenen Weg in der weit zurückreichenden Tradition dieser Besetzung zu gehen.

Der Bandname TURN bedeutet zweierlei: Zum einen verweist er auf die Bezeichnung „Turn Around“, die eine „klassische“ Schlusskadenz in der Jazzharmonik beschreibt, wodurch das Trio sich fest in der Jazzgeschichte verankert. Zum anderen symbolisiert der Name den Wunsch von Hofmeister, Herzog und Brill, ihre Improvisationsmusik beständig zu verändern und stets in neue Richtungen zu zeigen. Das Repertoire des Debütalbums „Waiting For Fred“ (Double Moon/in-akustik), gerade in unserer CD-Edition „Jazz thing Next Generation“ erschienen, ist ein Paradebeispiel dafür, wie man als junge Musiker aus Europa mit Geschichtsbewusstsein und spieltechnischer Raffinesse ad hoc variable Strukturen offenlegt, um eine zeitgenössische Jazzmusik mit offenen Formen ebenso zu entwerfen wie mit fixen Akkordwechseln und Themen. „Song For Aaron“ ist ein Paradestück dieses TURN-Konzepts – und deshalb eine passende Nummer für „review plus“; gleichermaßen als Stream zum Hören wie als „Free Download“.

Weiterführende Links
TURN auf jazzthing.de

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News, plus, Reviews

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