Köln: Europäisches Jazzzentrum Stadtgarten
Bereits 2009 verabschiedete die Stadt Köln ihren „Kulturentwicklungsplan“ (KEP). „Aufgabe einer Kulturentwicklungsplanung ist es, das kulturelle Leben und die kulturelle Ausstrahlung der Stadt zu stärken, Künstler und Kreative an die Stadt zu binden und für ihre Ansiedlung die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“, heißt es in der Präambel, es sei „ein breiter Konsens über Rolle und Aufgabe der Kultur erforderlich und eine Verständigung darüber, welche Maßnahmen geeignet scheinen, die Erreichung dieser Ziele zu gewährleisten und in praktische Politik umzusetzen.“ Eines der Ziele des KEP war und ist es, die renommierte Spielstätte Stadtgarten zu einem „europäischen Zentrum für Jazz und improvisierte Musik“ auszubauen.
Doch lange passierte nichts – bis kürzlich Kölns Kulturausschuss die Neu-Evaluierung dieses Maßnahmenkatalogs zur Kulturentwicklung der Stadt in Angriff genommen hat. Ab 2017 will die Stadt Köln nun ihren Betriebskostenzuschuss für den Stadtgarten von bislang 80.000 Euro auf 200.000, ab 2018 dann auf 300.000 Euro erhöhen. Grund für diese plötzliche Betriebsamkeit ist, dass das Land Nordrhein-Westfalen dem Stadtgarten ebenfalls diese Summen zahlen will – wenn die Stadt Köln gleichzieht. „Das Land wird die Mittel nicht bunkern, da müssen wir jetzt zugreifen“, wird Klaus Schäfer von der Kölner SPD in der Tageszeitung „Kölnische Rundschau“ zitiert. Der Kulturausschuss entschied sich für eine typisch „kölsche“ Lösung: Inhaltlich hat man zwar den Plänen zum Ausbau des Stadtgartens in ein „Zentrum für Jazz und improvisierte Musik“ zugestimmt, die Frage der Finanzierung aber an die Haushaltsplanberatung der Stadt Köln weitergegeben.
Weiterführende Links
Stadtgarten Köln
„Stadtgarten soll eine europäische Jazzbühne werden“