Neue Weltmusikreihe: Latitudes

In der reihe Latitudes erschienen: HawniyazHawniyaz

Wer von klassischer Musik spricht, hat fast immer die Klassik des Abendlandes im Sinn. Dass sich in Indien, den Ländern der arabischen Welt oder in Fernost ebenfalls musikalische Hochkulturen ausgebildet haben, oftmals schon vor der unseren, blenden wir aus eurozentrischer Perspektive immer noch gerne aus. Die neue CD-Serie „Latitudes“ von Harmonia Mundi will durch ihre Beschäftigung mit der „Klassischen Musik der Welt“ diese Perspektive zurechtrücken. 2015 gegründet, knüpft „Latitudes“ an die Arbeit von Harmonia Mundi an, die schon immer Alte Musik und Barock unter innovativen Vorzeichen in den Fokus gerückt hat.

Die Philosophie ist es, Künstler vorzustellen, „denen es neben dem Reiz des Neuen gelingt, universelle Bezüge herzustellen: durch absoluten künstlerischen Anspruch, durch eine poetische Vision, die zu allen Menschen der Welt jenseits von Sprache oder Stil spricht“, so das Label. Nach dem Auftakt mit dem persischen Trio Chemirani hat „Latitudes“ derzeit zwei weitere Veröffentlichungen am Start: Zum einen ist dies die CD des chinesischen Duos Wu Wei und Wang Li, die auf „Overtones“ das Zusammenspiel der Mundorgel Sheng mit der Maultrommel Kouxian erproben. Zum anderen „Hawniyaz“: Das Quartett um den persischen Kniegeigenspieler Kayhan Kalhor und der kurdischen Sängerin Aynur hat sich auf dem Osnabrücker Morgenland-Festival gefunden und sucht in langen Suiten nach neuen Wegen, wie sich nahöstliche Traditionen gegenseitig durchdringen können.

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„Latitudes“

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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