JazzNights: Michael Wollny & Vincent Peirani
Es gibt manchmal diesen Moment, der magisch ist, weil er eine ganz eigene Sogkraft entwickelt. Das Aufeinandertreffen des deutschen Pianisten Michael Wollny und des französischen Akkordeon-Virtuosen Vincent Peirani auf der Bühne des Pariser Jazzclubs New Morning 2012 war ein solcher Moment. Obwohl sich diese beiden gleichaltrigen Musiker zuvor nur vom Hörensagen kannten, gaben sie dort ein berauschendes Duo-Konzert, das mit seiner mal komplex kantigen Harmonik, mal schwelgerischen Klangflächen und den teils an Folklore erinnernden, stets singbaren Melodien das Publikum ebenso begeisterte wie die beiden Protagonisten. Sofort nach diesem Konzert war es Wollny und Peirani klar, dass dieser Moment, auf der Bühne den Moment zu zelebrieren, in dem Musik entsteht, seine Fortsetzung finden musste. Zwar war Wollny dann beim ACT-Debüt von Peirani, „Thrill Box“, mit dabei, auch ist man sich immer wieder irgendwo auf einer Bühne begegnet. Aber bis dieses einmalige Duo mit Klavier und Akkordeon wiederbelebt werden konnte, dauerte es dann doch noch einmal rund vier Jahre.
Im Frühjahr 2016 war es dann soweit. Wollny und Peirani trafen sich im idyllischen Schloss Elmau im Allgäu. Die beiden wollten dort das Repertoire für ihre Studioproduktion zusammenstellen, wollten Proben und den intensiven Moment in Paris vor vier Jahren gleichsam konservieren, um diesen im Studio abrufen zu können. Bei der Wahl der Stücke verließen sich der Deutsche und der Franzose ganz auf ihre Intuition: Disparat sollten die Stücke sein, man ließ sich ganz vom eigenen Geschmack und den eigenen Vorlieben leiten. Die Klammer, die die zehn Original- und Fremdkompositionen auf „Tandem“ (ACT/edel) zusammenhält, ist die Improvisationskunst der beiden Musiker: Der eine, Wollny, durchdringt die Musik eher intellektuell und lässt sich gerne auf abstrakte Gedankengänge ein, während der andere, Peirani, oft in lyrischen Melodien schwelgt und diese mit seinem Akkordeon in seinen Kreativkosmos einverleibt. „Wir wollten bewusst kein Konzeptalbum machen, sondern den ganz großen Bogen spannen, da wir ja beide Musik jeder Art lieben, hören und spielen“, so Wollny: „Manches war deshalb sorgfältig vorbereitet und arrangiert, manches auch sehr frei und für spontane Einfälle offen.“
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Wie toll ist das denn!!!!
Grüße aus Bremen!!