Winterreise: Schlippenbach Trio
Jeden Dezember unternehmen der Pianist Alexander von Schlippenbach, der Saxofonist Evan Parker und der Schlagzeuger Paul Lytten (davor jahrzehntelang Paul Lovens) eine selbst organisierte Autofahrt namens „Winterreise“ durch die vornehmlich deutschsprachige Provinz. Mit seinem Trio hat Schlippenbach europäische Musikgeschichte geschrieben, mit der kollektiven Improvisationshaltung widerspricht der Pianist jenen, die auf das einmalige Ereignis setzen, und demonstriert, was in dieser gewachsenen Musik so wundervoll funktioniert: Intensität und Dichte, turbulent gebaute Klangtürme und leise Horizonte. So klingt das pure Vertrauen in einen grundlegenden Widerspruch dieser Gattung: dass sich die gefühlte Grenzenlosigkeit mit der intendierten Grenzüberschreitung vertragen möge. Aus der Nähe betrachtet sehen die drei Herren sehr ernst aus, wie sie bei der Sache sind; die große Freiheit, die sie klanglich inszenieren, verlangt Disziplin und Können. Die Kunst bestehe im Weiterspielen, erläutert Schlippenbach in dem Film „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“ von Bernd Schoch, der das Trio vier Jahre lang bei dessen Winterreise begleitete.
Die diesjährige Winterreise beginnt am 27. und 28 November im Berliner b-flat. Danach geht es am 29. November weiter nach Hamburg, 2. Dezember nach Amsterdam, 3. nach Dezember nach Münster, 4. Dezember nach Erftstadt, 5. Dezember nach Köln, 6. Dezember nach Wuppertal, 8. Dezember nach Darmstadt, 9. Dezember nach Bochum, 10. Dezember nach Wiesbaden, 11. Dezember nach Frankfurt, 12. Dezember nach Bamberg, 13. Dezember nach München, 14. Dezember nach Wien, 16. Dezember nach Genf und 17. Dezember nach Zürich.
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Alexander von Schlippenbach