Update: House Of Jazz Berlin

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In der aktuellen Ausgabe von Jazz thing haben wir in einem „Mauerpark Extra“ die Vorgänge um den Plan Till Brönners, in der deutschen Hauptstadt ein „House Of Jazz Berlin“ an den Start zu bringen, aufgedröselt. Darin kam auch der neue Kultursenator Berlins, Klaus Lederer (Die Linke), zu Wort: „Selbstverständlich freuen wir uns über das Engagement des Bundes an der Kulturlandschaft Berlins. Abgesehen davon, dass noch überhaupt nicht sicher ist, ob diese Gelder des Bundes überhaupt fließen werden, lassen wir uns nicht vom Haushaltsausschuss des Bundestages vorschreiben, was mit der Immobilie geschehen soll. Das ist der Kritikpunkt, weil er unserem eigenen Ansatz und unserem Verständnis, nach eigenen Kriterien und partizipativ zu entscheiden, entgegensteht.“

Seinen Worten hat Lederer nun Taten folgen lassen und dem „House Of Jazz“ eine (vorläufige?) Absage erteilt. Seine Pläne für die zukünftige Nutzung der Liegenschaft Alte Münze, in der Brönners „House Of Jazz“ nach Wünschen des Haushaltsausschusses im Bundestag eine Heimat finden sollte, sehen anderes vor: „Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat 12,5 Millionen Euro ausdrücklich für Brönners Konzept bewilligt. Dieses Angebot nehmen wir so nicht an. Wir brauchen nicht nur Leuchttürme, wir brauchen vor allem Arbeits- und Produktionsräume für Musiker der freien Szene“, wird der Kultursenator in der „Berliner Zeitung“ zitiert.

Dafür bekommt Lederer vorsichtigen Rückhalt durch die IG Jazz Berlin, einem Zusammenschluss Berliner Musiker, die mit einem eigenen Konzept für „Ein Haus für die Musik des 21. Jahrhunderts“ den Hut in den Ring geworfen hat. „Die IG Jazz Berlin befürwortet ausdrücklich den Vorstoß des Kultursenators, sich für eine partizipative Ausgestaltung eines zentralen Ortes für Kunst und Kultur einzusetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung, „dieser würde zum einen die realen Förderbedarfe von Künstlern und Musikern berücksichtigen, zum anderen die Leerstelle in der Berliner Musiklandschaft füllen. Berlin hat gegenwärtig keine zentrale Spielstätte für Jazz und aktuelle Musik.“

Im Gespräch mit dem „Berliner Tagesspiegel“ spielt Brönner den Ball zurück zu Lederer: „Ich weiß, dass ein Haus für die Basiskultur, wie es ihm vorschwebt, oder die Stärkung der Freien Szene nicht mit den Plänen für ein ,House Of Jazz‘ kollidieren würden, im Gegenteil. Der Standort Alte Münze verfügt über etwa dreimal so viel Fläche, wie für unser Projekt skizziert.“ Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundes, Johannes Kahrs, hat wiederum vorgeschlagen, das Projekt „House Of Jazz“ nicht mehr nur an Berlin zu koppeln. „Wenn Berlin nicht will, muss man gucken, ob es jemand anderen gibt, der das ,House Of Jazz‘ möchte“, sagt er der Deutschen Presse Agentur. Die Stadt Weimar hatte schon zuvor ihr Interesse an der Realisierung eines „House Of Jazz“ bekundet.

Weiterführende Links
IG Jazz Berlin
„House Of Jazz Berlin“
„Mauerpark Extra“

Text
Martin Laurentius
Foto
Creative Commons/Jörg Zägel

Veröffentlicht am unter News

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