Planet 9Manche mögen ein reines „Frauenprojekt“ wie das von Studentinnen des Jazzinstituts Berlin (JIB) angeregte „Planet 9“ milde belächeln. Doch Zeiten wie diese, in denen gesellschaftlich auch wieder ein konservatives Frauenbild eingefordert wird, lassen diese Berliner Initiative notwendiger denn je erscheinen. Die Unterstützung für „Planet 9“ ist prominent. Für die künstlerische Leitung dieses Konzert- und CD-Projektes konnten 14 Jazzkompositionsstudentinnen des JIB die Pianistin Julia Hülsmann gewinnen, die für ein Jahr eine Gastprofessur hatte. Hülsmann wiederum ließ ihre Beziehungen in die Bundespolitik spielen und konnte den frisch gekürten deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier (SPD) von der Schirmherrschaft überzeugen.

Das Ziel von „Planet 9“ ist durchaus ehrgeizig, wie es die Pressemitteilung verdeutlicht, geht es doch um Themen wie Feminismus, kulturelle und gesellschaftliche Diversität und allgemein um die Rolle von Frauen im Jazz. „In Studienfächern wie Jazz und Komposition sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert“, heißt es darin – und weiter: „So wie unser Sonnensystem jüngst um einen Planeten reicher wurde, gibt es auch in der Jazzszene noch viel zu entdecken: ,Planet 9′ setzt ein musikalisches Statement, das darauf abzielt, das Gehör für Vielfalt zu schärfen und strukturelle Hürden zu überwinden.“ Nachdem die Musik der Studentinnen am 25. April uraufgeführt wurde, gibt es die CD „Planet 9“ nun auf dem JIB-eigenen Label jazz_betont zu kaufen.

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