Berlin: Wahlprüfsteine der UDJ
Die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) hat die Auswertung einer Umfrage bekanntgegeben, die sie im August 2017 an CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP versandt hatte. Zu acht Fragen wurden Stellungnahmen erbeten. „Die Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker in Deutschland blicken gespannt auf die Bundestagswahl 2017“, schreibt die UDJ. Die Politik sei gefragt, Deutschland als Kulturstandort zukunftsfähig zu machen. Die Fragen drehten sich um bekannte Problemfelder wie Arbeitsbedingungen für Musiker, Mindestgage, öffentliche Förderung, Spielstätten und Bildung, auch zu den Plänen und Forderungen, ein „House Of Jazz“ einzurichten, wurden Positionen erbeten.
Die Antworten der Parteien unterscheiden sich graduell, besonders wenn es um Forderungen wie nach einem Mindesthonorar geht. Das lehnt die FDP grundsätzlich ab. Eine Anschubfinanzierung für ein „House Of Jazz“ könne geprüft werden, dessen dauerhafte finanzielle Unterstützung ist mit dieser Partei jedoch nicht zu machen. Was die Stabilisierung, „Verstetigung“ jüngerer Förderstrukturen wie dem Spielstättenprogrammpreis „APPLAUS“ betrifft, sind sich die Parteien weitgehend einig. Die Grünen wollen den Zugang zu Fördergeldern erleichtern. Die Künstlersozialkasse soll erhalten bleiben, Die Linke plädiert für deren Ausweitung.
„Die Antworten auf unsere Wahlprüfsteine zeigen, dass dem Jazz in allen politischen Lagern ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird. Gleichzeitig werden auch wichtige Unterschiede deutlich“, resümiert Gebhard Ullmann, Vorsitzender der UDJ. „Die Ergebnisse der ,Jazzstudie 2016′ haben deutlich gemacht, dass es nach der Wahl weitere Schritte zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Musikerinnen und Musikern in Deutschland braucht.“
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