Ausgezeichnet: Angelika Niescier
Der auch als „Deutscher Jazzpreis“ bezeichnete „Albert Mangelsdorff-Preis“ gilt als höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in Deutschland. Der von der GEMA-Stiftung, der GVL, dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponistenverbandes und dem Förderkreis Jazz mit 15.000 Euro dotierte Preis wird durch die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) seit 1994 alle zwei Jahre vergeben. Nach Achim Kaufmann (2015), Nils Wogram (2013), Peter Brötzmann (2011), Eberhard Weber (2009), Gunter Hampel (2007), Ulrich Gumpert (2005), Ulrike Haage (2003), Wolfgang Schlüter (2001), Heinz Sauer (1999), Ernst-Ludwig Petrowsky (1997), Peter Kowald (1995) und Alexander Schlippenbach (1994) wird in diesem Jahr die Kölner Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier ausgezeichnet.
„Angelika Niescier beweist in ihrer vielfältigen Arbeit auf und abseits der Bühne, wie lebendig der gegenwärtige Jazz ist“, heißt es in der Jury-Begründung. Neben ihrer regen Tätigkeit als Komponistin, Improvisatorin und Bandleiterin wird auch ihr nachhaltiges Engagement für die Jazz-Community hervorgehoben – sei es nun für die UDJ oder für das von ihr 2012 initiierte Festival Winterjazz Köln. „Mit jedem Ton, mit jedem Wort zeigt sie große Neugier auf die Position ihres Gegenübers, mit einer stilistischen und integrativen Offenheit, die statt nur auf eigene Erfahrung zu bauen eher zur Entwicklung gemeinsamer Wege ermutigt. Ihr Beispiel belegt auch darin, dass improvisierte Musik eine wichtige Stimme im aktuellen künstlerisch-gesellschaftlichen Diskurs ist“, schreibt die Jury, die in diesem Jahr mit Gebhard Ullmann, Beate Sampson, Julia Neupert, Ralf Weigand, Reiner Michalke, Dieter Manderscheid und Wolfram Knauer besetzt war.
Die Kooperation der UDJ mit dem Berliner Jazzfest geht weiter: Anders als vor zwei Jahren, wo die Preisverleihung noch in der Kassenhalle im Haus der Festspiele stattfand, wird dafür in diesem Jahr die große Festspielhaus-Bühne geöffnet. Am 3. November gibt es im Anschluss dann das Preisträgerkonzert mit Niescier und ihrem Trio mit Chris Tordini und Tyshawn Sorey beim Jazzfest Berlin.
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„Albert Mangelsdorff Preis“