Berlin: Jazzpreis für Axel Dörner
Zum dritten Mal wird 2019 der Jazzpreis Berlin verliehen. Dieser Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und geht auf eine Initiative der IG Jazz Berlin zurück, die 2017 das rbb-Kulturradio ebenso von der Vergabe dieser Auszeichnung überzeugen konnte wie den Berliner Senat. Nach dem Saxofonisten Gebhard Ullmann 2017 und der in Berlin lebenden, japanischen Pianistin Aki Takase darf sich nun der Trompeter Axel Dörner über den Jazzpreis Berlin freuen. Dörner, 1964 in Köln geboren und aufgewachsen, seit 1994 in Berlin zu Hause, ist einer der stilistisch vielseitigsten Improvisationskünstler unserer Zeit. So betrachtete er zum Beispiel mit dem von ihm mitgegründeten Quartett Die Enttäuschung und dem Pianisten Alexander von Schlippenbach das kompositorische Werk des „Bebop-Revoluzzers“ Thelonious Monk aus einer rein europäischen Perspektive, zudem ist er integrales Mitglied der Berliner „Echtzeit-Musik-Bewegung“, in der er an der Schnittstelle von elektronischer Musik und Free Jazz experimentiert, und fühlt sich in der Welt der Neuen (komponierten) Musik gleichfalls zu Hause. Das Klangspektrum der Trompete hat er durch im Jazz ungebräuchliche Spieltechniken noch weiter ausdifferenziert, um seinem Spiel einen noch größeren emotionalen Ausdruck zu geben.
„Axel Dörner nimmt eine singuläre Stellung in der internationalen Musikszene ein“, begründet die Jury (unter anderem mit der Harfenistin Kathrin Pechlof, dem Bassisten Robert Landfermann und dem rbb-Jazzredakteur Ulf Drechsel besetzt) ihre Entscheidung. „Mit dem Vokabular des zeitgenössischen Jazz als Basis hat Dörner eine einzigartige Klangsprache auf der Trompete entwickelt. Es geht ihm nicht vordergründig um den Klang des Instrumentes, es geht ihm um Klang an sich. Die Trompete ist für ihn das dazugehörige Medium. Er atmet durch das Horn, er gurgelt und singt hinein. Durch die bewusste Abkehr von tradierten Spielweisen schafft Dörner völlig neue (Klang-) Räume, die den Zuhörerinnen und Zuhörern große Aufmerksamkeit sowie Lust am Unerwarteten abverlangen. Durch seine einzigartigen Spieltechniken ist er wichtiger Bezugspunkt und Einfluss für nachfolgende Generationen improvisierender Musikerinnen und Musiker weit über Deutschland hinaus.“ Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 27. Juni 2019 im Kleinen Sendesaal des rbb statt. Dafür wird Dörner eine international besetzte Band mit Pierre-Antoine Badaroux (Saxofon), Pat Thomas (Piano), Joel Grip (Bass) und Antonin Gerbal (Schlagzeug) zusammenstellen.
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