Gestorben: Achim Bergmann

Achim BergmannAchim BergmannIm vergangenen Herbst vermeldeten wir den 50. Geburtstag des Labels Trikont. Nun ist Achim Bergmann, Begründer des ersten deutschen Indie-Labels, am 1. März im Alter von 74 Jahren verstorben. Zu Beginn verlegte der nach München übergesiedelte Sauerländer Literatur, die dem Geist der 68er-Bewegung Futter lieferte, darunter auch die Mao-Bibel oder Che Guevara. Die Musik rückte in zweiter Instanz ab 1972 in den Mittelpunkt und war bald so breit gefächert wie bei keinem anderen deutschen Label, links, revolutionär, umweltbewusst und auch mit vielen globalen Farben. An inländischen Künstlern verlegte Bergmann den Komiker Karl Valentin und die Liedermacherlegende Walter Moßmann, bot Hans Söllner und Ringsgwandl eine Heimstatt, ebenso der alternativen alpinen Volksmusik von Attwenger bis Kofelgschroa.

Bahnbrechende Kompilationen mit Musik der US-Südstaaten oder des kanadischen First Nation-Sängers Willie Dunn gehörten ebenso zum Programm wie eine Retrospektive des finnischen Tangos, griechischen Rembetikos, eine Sammlung von „La Paloma“-Versionen aus aller Damen und Herren Länder sowie alte Funk-Aufnahmen aus der Türkei. Auch der vor kurzem verstorbene Jazzgitarrist Coco Schumann erschien bei den Münchnern. Was Bergmann für eine kritische deutsche Musikszene alles angestoßen hat, lässt sich in dem Band „Die Trikont-Story: Musik, Krawall & andere schöne Künste“ nachlesen. Wie steht es jetzt um die Zukunft von Trikont? Auf der Website des Labels steht genauso kurz wie bewegend die Ankündigung: „La Lotta Continua – Wir machen weiter. Für Dich Achim und den Rest der Welt.“

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Trikont

Text
Stefan Franzen
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Trikont

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