12: Jazzdor Strasbourg-Berlin
Das Programm „Jazz Migration“ ist eine Förderung, die so vielleicht nur in Frankreich funktionieren kann. Seit 2002 wählt eine Jury besetzt mit Veranstaltern namhafter Jazzfestivals jährlich drei bis vier Jazzmusiker und deren Bands aus, um sie daraufhin auf Konzerttournee zu schicken. Auch Philippe Ochem, künstlerischer Leiter der beiden Festivals Jazzdor in Straßburg und Jazzdor Strasbourg-Berlin, gehört dieser Jury an. So kommt es, dass, nicht zum ersten Mal, eine dieser „Jazz Migration“-Bands auch bei Jazzdor Strasbourg-Berlin auftritt, das dieses Jahr zum zwölften Mal vom 5. bis 8. Juni in der deutschen Hauptstadt ausgetragen wird. 2018 ist es das Trio Ikui Doki mit der Fagottistin Sophie Bernado als Leiterin, das am 7. Juni im Kesselhaus der Berliner Kulturfabrik mit seinem polyphonen, multistilistisch kammermusikalischen Modern Jazz zu hören ist.
Stil- und Ländergrenzen zu überbrücken, das ist von Anfang an eine Aufgaben dieses Berliner Jazzfestivals gewesen. Eine italienisch-französische Angelegenheit ist gleich das Eröffnungskonzert am 5. Juni, mit dem Trio Dadada um den Pianisten Roberto Negro, dem Sopransaxofonisten Émile Parisien und dem Schlagzeuger Michele Rabbia. Ein weiteres Anliegen von Jazzdor Strasbourg-Berlin ist es, die engen Verbindungen zwischen der deutschen und der französischen Jazzszene offenzulegen. Eine Art „Blind Date“ hat das Kölner Pablo Held Trio bekommen, wenn es für das Konzert am 6. Juni den franko-brasilianischen Gitarristen Nelson Veras einlädt. Eine Köln-Paris-Allianz ist das Airelle Besson Trio: Seit geraumer Zeit spielt nun die Pariser Trompeterin schon mit dem Pianisten Sebastian Sternal und dem Schlagzeuger Jonas Burgwinkel zusammen. 2013 ist der T.E.E. um den Kölner Pianisten und Komponisten Hans Lüdemann gestartet. Dieses Oktett verbindet die Musikmetropolen Berlin, Köln und Paris. Bei Jazzdor Strasbourg-Berlin mit dabei sind neben dem Bandleader unter anderem noch die Saxofonistin Silke Eberhard, der Violinist Theo Ceccaldi oder der Gitarrist Ronny Graupe. Alle Infos zum Festival gibt es im Internet.
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Jazzdor Strasbourg-Berlin