Rudolstadt: Arbeiterlieder
Das Rudolstadt-Festival hat wenige Wochen vor dem Start der diesjährigen Ausgabe am 5. Juli eine Eigenproduktion angekündigt, die sich in Konzert, Workshop, Ausstellung, Tagung und weiteren Formen umfassend dem Thema Arbeiterlieder widmen wird: „Nicht betteln, nicht bitten / nur mutig gestritten! / Nie kämpft es sich schlecht / für Freiheit und Recht!“. „Ohne nostalgische Verklärung“, so kündigt das Festival an, „spannt das Projekt den Bogen von der Industriellen Revolution über die Weimarer Republik und Protestkultur der 68er-Generation bis zu aktuellen Entwicklungen.“ Beteiligt ist der ägyptische Musiker Ramy Essam, der in einem Vortrag über die Wirkung der Lieder während der Demonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz sprechen wird. Dem Publikum wird in einem Workshop die Möglichkeit gegeben, sich selbst an politischer Dichtung zu versuchen.
In der Tagung „Labour Songs Across The Globe“ will man das Thema Arbeiterlieder wissenschaftlich unter die Lupe nehmen, außerdem gibt es ein „Songposium“ unter dem Titel „Arbeiterlied: Eine brachialromantische Grablegung oder: Totgesagte leben länger.“ Im Zentrum des Projekts steht ein Konzert mit Künstlern aus sechs Ländern: Neben Essam wird die irische Folkband Lankum auf der Bühne stehen, aus Italien kommt Bella Ciao mit einem Arbeiterlied-Programm der 1960er dazu, der deutsche Liedermacher Wenzel ist ebenso mit von der Partie. Ergänzt wird das Line-Up durch die polnischen Folkpunker von Han‘ba! und den US-Aktivisten „Bucky“ Halker.