Berlin: Jazzfest 2018

Roscoe MitchellRoscoe MitchellDie veranstaltenden Berliner Festspiele haben das neue Programm des Jazzfestes Berlin bekanntgegeben, das zum ersten Mal von Nadin Deventer verantwortet wird. Die neue künstlerische Leiterin setzt auf die Wirkung ihres Programms: „Festivals haben gesellschaftliche Relevanz, sie können Beschleuniger sein, Debatten befeuern oder die Zeit für einen Moment stillstehen lassen. In jedem Fall aber sollten sie Orte für Auseinandersetzung und Diskurs sein.“ Fast 200 Musiker aus rund 15 Ländern werden während der vier Festivaltage erwartet. Am 1. November wird das zum „Haus Of Jazz“ umbenannte Festspielhaus in der Schaperstraße mit insgesamt zehn verschiedenen Acts und zahlreichen Deutschlandpremieren eröffnet. Nicole Mitchell und das Black Earth Ensemble starten den Festivalabend auf der großen Bühne und damit auch die Festivalschwerpunkte „Fokus: Chicago“ und „Blick zurück in die Zukunft afroamerikanischer Musik“. Am nächsten Abend steht das legendäre Art Ensemble Of Chicago, das im kommenden Jahr seit einem halben Jahrhundert besteht, in einer „Berlin Special Edition“ auf dem Programm. Mit dabei sind die Originalmitglieder Roscoe Mitchell und Famoudou Don Moye sowie Hugh Ragin, Dudù Kouate, Jean Cook, Tomeka Reid, Silvia Bolognesi, Jaribu Shahid und Christina Wheeler. Zum Schwerpunkt gehört ebenfalls der Auftritt von Moor Mother mit Mitchell.

Jason Moran kommt mit dem audiovisuellen Projekt „The Harlem Hellfighters“ nach Berlin. Mary Halverson konnte als „Artist In Residence“ verpflichtet werden – ihr Oktet wird beim Jazzfest am 4. November Europa-Premiere haben. Weiterhin stehen Konzerte von so unterschiedlichen Künstlern wie dem Neuköllner KIM Collective, Trio Heinz Herbert, Elias Stemeseder, Hamid Drake, Rob Mazurek, Jamie Branch und Bill Frisell auf dem umfangreichen Programm. Das Jazzfest Berlin findet vom 1. bis 4. November im Haus der Festspiele, A-Trane, Quasimodo, Prince Charles und der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche statt. Mit einbezogen wurde auch die Ausstellung „Arthur Jafa: A Series of utterly improbable, yet extraordinary Renditions“ in der Julia Stoscheck Collection Berlin. Am „Melancholic Sunday“ sind zudem Kiezkonzerte am Fasanenplatz geplant, mit dabei sind Halverson, Jon Irabagon und Ingrid Laubrock.

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Jazzfest Berlin

Text
Christian Broecking
Foto
Joseph Blough

Veröffentlicht am unter News

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