2020: Monheimer Triennale

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Monheim am Rhein: Eine Stadt südlich von Düsseldorf gelegen, ein wenig eingeklemmt zwischen der Landeshauptstadt von NRW im Norden, dem Rhein im Westen, Langenfeld im Osten und Leverkusen im Süden – ein Vorort hauptsächlich für Düsseldorf und auch Leverkusen mit den Bayer-Werken als Arbeitgeber. Eigentlich gäbe es nicht viel über diese Stadt mit ihren gut 40.000 Einwohnern zu berichten; wenn, ja wenn es nicht eine lokale politische Partei im Ort gäbe, die als eine Art Pennälerscherz 1999 gegründet wurde, seit 2009 den Bürgermeister Monheims stellt und seit der letzten Kommunalwahlen 2014 die absolute Mehrheit im Stadtrat hat. Peto (auf Deutsch: „ich fordere“) heißt diese Partei, die vom Look her ein wenig wie eine frühe AfD wirkt, aber beileibe keiner populistischen Linie folgt. Geschickt betrieben Peto und ihr Bürgermeister Daniel Zimmermann, der bei der letzten Bürgermeisterwahl mit einer satten Mehrheit von gut 95 Prozent gewählt worden ist, bisher ihre Lokalpolitik: unter anderem wurde die Gewerbesteuer gesenkt, um Industrieunternehmen nach Monheim zu locken. Das füllte das Stadtsäckel und das Geld wurde in vielerlei Projekte investiert – auch in kulturelle.

Am 3. September gab man bekannt, dass Monheim am Rhein ein eigenes Musikfestival bekommen soll: Die Monheimer Triennale soll ab 2020 alle drei Jahre stattfinden. Aber auch und gerade deshalb wird an dieser Stelle über dieses Festival berichtet, weil der Name des Intendanten eine gewisse Würze verspricht: Die Stadt Monheim hat Reiner Michalke, künstlerischer Leiter des Kölner Stadtgartens aka „Europäischen Zentrums für Jazz und aktuelle Musik“ und bis 2016 des Festivals in Moers, damit beauftragt, zukünftig das Programm zu gestalten. „Anders als in den Nachbarstädten Leverkusen und Düsseldorf, wo mit möglichst prominenten Namen ein regionales Publikum angesprochen wird, soll sich das Monheimer Festival der Herausforderung stellen, abseits des musikalischen Mainstreams, nur durch die Qualität von Musik und deren Inhalten Menschen zu faszinieren“, skizziert Michalke sein Konzept. Noch muss diese Festivalidee durch den Stadtrat abgesegnet werden. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Peto im Monheimer Stadtradt, Ingo Elsner, ist aber guter Dinge: „Wir sehen in der Monheimer Triennale eine große Chance für die Stadt. Ein solches Festival würde Monheim am Rhein nicht nur helfen, sich international zu positionieren, sondern wir sehen außerdem die Möglichkeit, die während des Festivals auftretenden Künstlerinnen und Künstler mit Monheimer Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bringen und so die kulturelle Bildung weiter zu fördern.“

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Meldung Monheimer Triennale

Text
Martin Laurentius
Foto
Creative Commons/Noebse

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