Auschwitz/Köln: Kultureller Gedächtniszug
Der Kölner Geiger Markus Reinhardt, ein Großneffe des legendären Jazzgitarristen Django Reinhardt, plant für den kommenden Sommer ein kulturelles Großprojekt: Mit einem historischen „Zigeunerwagen“, der an eine Zugmaschine gekoppelt wird, will er mit seiner Familie und befreundeten Musikern die Strecke von Auschwitz nach Köln nachfahren. 74 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers will Reinhardt mit dieser „Auschwitz-Tour“ an die vielen Sinti und Roma erinnern, die von den Nazis ermordet wurden, betroffen waren auch eigene Verwandte. „Wir gehen diesen Weg, um den Opfern ihre Würde und ihren Stolz zurückzugeben und um zu zeigen, dass die Nazis unser Selbstbewusstsein und unsere Kultur nicht vernichten konnten“, so Reinhardt gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“.
Nach einer Gedenkfeier in Auschwitz zum Auftakt wird der Wagen auf dem 1100 Kilometer langen Weg an vielen Stationen stoppen, musikalische Gastspiele und Festivals sollen seine Fahrt flankieren, die auf genau der Route erfolgen soll, die die Reinhardts 1945 für ihre Rückkehr nach Köln genommen haben. Zur Zeit sucht Reinhardt Sponsoren und spricht mit Stiftungen, Unternehmen und Politikern. Mit der „Auschwitz-Tour“ knüpft er an eine Tour durch Kölner Stadtteile an, mit der er in Ausstellungen, Konzerten und Diskussionen bereits dieses Jahr das Bewusstsein für die Geschichte der Sinti und Roma geschärft hat.
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Markus Reinhardt