Insolvent: fRoots
1979 gründete der englische Musiker und Publizist Ian A. Anderson mit Caroline Hurrell und Lawrence Heath das Magazin Southern Rag, das 1985 erst in Folk Roots und 1998 dann in fRoots umbenannt wurde. Seitdem war dieses Magazin nicht nur im englischsprachigen Raum eine Referenz ins Sachen Roots-Music gleich welcher stilistischer Provenienz, in seinen Glanzzeiten wurden monatlich mehr als 12.000 Exemplare verkauft. Von Anfang an war Anderson Herausgeber und Chefredakteur in Personalunion, sein Redaktionsteam engagierte sich bei den „BBC Radio 3 Awards For World Music“ zwischen 2003 und 2008 ebenso wie es die Konzertreihe „Europe In Union“ organisierte.
Schon 2017 geriet das Magazin in finanzielle Schieflage. Anderson wechselte daraufhin von der monatlichen in eine vierteljährliche Erscheinungsweise, eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter sollte für frisches Kapital sorgen. Doch diesen Sommer kam das Aus. Anderson gab bekannt, dass fRoots mit der Jubiläumsausgabe zum 40. Geburtstag des Magazins sein Erscheinen einstellen wird. „Wir haben in den vergangenen 18 Monaten unermüdlich mit vielen potenziellen Partnern Gespräche geführt, um uns und dem Magazin eine Zukunft zu sichern“, so Anderson auf der fRoots-Website. „Wir waren so zuversichtlich, Erfolg zu haben – doch leider haben wir es nicht geschafft.“
Ein verändertes Leseverhalten durch die sogenannte „digitale Revolution“, das einherging mit rückläufigen Einnahmen durch Anzeigenverkäufe, aber auch die aktuelle politische Situation in Großbritannien mit ihren ökonomischen Unwägbarkeiten nennt Anderson als Gründe für den Entschluss, nun doch Insolvenz zu beantragen. „Wir bedauern, dass wir nicht in der Lage waren, potenzielle Verleger oder Finanziers zu finden“, heißt es Anfang September in einem Update auf der Website. „Auch wenn eine Förderung durch das ,Britsh Arts Council‘ mittlerweile möglich gewesen wäre, hätte das Antragsverfahren mindestens zwei Jahre gedauert.“
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