Neues Buch: Uschi Brüning

Uschi Brüning 'So wie ich'Uschi Brüning ‚So wie ich‘

Uschi Brünings Autobiografie „So wie ich“ ist in enger Zusammenarbeit mit Krista Maria Schädlich, der Lektorin der Manfred-Krug-Bücher, entstanden. Zu Beginn saßen Brüning und Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky, mit dem sie seit 1982 verheiratet ist, noch zusammen vor Schädlich und ihrem Aufnahmegerät – bis Luten lebensgefährlich erkrankte. Ihm, ihrer großen Liebe, hat Brüning, Jahrgang 1947, nun ihr Buch gewidmet.

Brünings Geschichte ist die eines kleinen Mädchens aus Leipzig, das in armen Verhältnissen aufwächst und mit 13 beschließt, eine Schlagersängerin zu werden – so berühmt wie Caterina Valente. Das wünscht sich vor allem ihre alleinerziehende Mutter für sie, auf ihr Drängen folgt die gelernte Gerichtssekretärin 1969 schließlich einem Angebot von Klaus Renft, „der wohl kreativste und außergewöhnlichste Bandleader in der DDR“, nach Berlin. Bereits 1971 steht Brüning mit dem populären Schauspieler und Sänger Manfred Krug auf der Bühne, singt Soul-Klassiker von Aretha Franklin und Dusty Springfield.

In ihrem Buch lässt Brüning die großen Schauplätze der DDR-Schlager- und Jazzgeschichte Revue passieren, als politisch mag sie weder Luten noch sich bezeichnen. Immer wieder zitiert sie aus den Stasi-Akten und „IM“-Berichten, die über sie angefertigt wurden. Thematisiert auch ihre zurückgezogenen Unterschriften auf dem Protestschreiben gegen die Ausweisung Wolf Biermanns, und die schwierigen und prekären Jahre nach dem Fall der Mauer, mit dem für viele DDR-Musiker das Publikum und die Infrastruktur wegbrachen.

Der Jazz ist die kreative, lebenswerte Nische, in der Brüning und Luten sich aufgehoben fühlen, „mit Luten zusammen bin ich auf Entdeckungsreise gegangen. Was er mich gelehrt hat, war mehr, als ich jemals zurückgeben kann.“ Petrowsky hat Brüning mal als die einsame Sängerin beschrieben: „Sie war für uns Musiker wie für das Publikum in diesem ummauerten Pförtner- und Polit-Spießer-Kleingarten, genannt DDR, die einzig legitime Soul-, Blues- und Gospel- Stimme.“ Ihre Geschichte und auch die von Luten Petrowsky erzählt Uschi Brüning in ihrem überaus lesenswerten Buch „So wie ich“. Es ist bei Ullstein erschienen, hat 272 Seiten und kostet 20 Euro. (Leider ohne Register und Diskografie.) Uschi Brüning ist auf Lesereise: am 12. März in Rostock, am 15. März in Erfurt, am 21. März in Leipzig (zusammen mit Wolf Biermann), am 23. März auf der Leipziger Buchmesse.

Weiterführende Links
Uschi Brüning, „So wie ich“

Text
Christian Broecking

Veröffentlicht am unter News

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