Moers: Bekanntgabe des Festivalprogramms

Peter EvansPeter Evans

Immerhin nicht der 1. April, sondern der 11. Das war der Tag der Pressekonferenz in Moers, auf der der künstlerische Leiter des Pfingstfestivals für aktuelle, improvisierte Musik, Tim Isfort, zusammen mit der Vorsitzenden des Aufsichtsrates der das Festival verantwortenden Moers Kultur GmbH, Carmen Weist, das Musikprogramm für die Pfingsttage 2019 vorstellte. Wer die Pressekonferenzen der vergangenen beiden Jahre mitverfolgt hatte, der dachte schon im Stillen, dass diese PK auch dieses Jahr wieder als absurde Slapstick-Komödie inszeniert werden wird – vor allem, wenn man auf der Einladung den Ort gelesen hat, wo diese stattfinden sollte: der Saturn Media Markt im Zentrum der Grafenstadt. Und so kam es dann auch: Isfort gab den „Fachverkäufer“ in diesem Theaterstück, assistiert von Weist und umrahmt von drei „stummen Dienern“, dem Bürgermeister Christoph Fleischhauer, dem Geschäftsführer der Moers Kultur GmbH, Claus Arndt, und dem Kulturdezernenten Wolfgang Thoenes. Bei dieser seltsamen Inszenierung gab es auch dieses Jahr wieder Assoziationen wie zum Beispiel „Timmi’s Resterampe“, „Aus- und Schlussverkauf in Moers“. Dass dem natürlich nicht so ist, weiß man, seitdem bekannt ist, dass die Zukunft dieses renommierten Musikfestivals zumindest für die kommenden fünf Ausgaben gesichert ist, weil es auch durch Bund und Land mit einer stattlichen Summe gefördert wird.

Das für das moers festival (7. bis 10. Juni) vorgestellte Programm liest sich durchaus spannend und vielversprechend. Bekannte Namen wie Günter Sommer, das Sun Ra Arkestra, Joshua Redman (mit der WDR Big Band und dem Ensemble Musikfabrik NRW), Peter Evans oder Colin Stetson sind ebenso dabei wie einige Entdeckungen, die Isfort auf seinen Recherchereisen gemacht hat: das Yasei Collective aus Japan zum Beispiel, Sirom aus Slowenien, das Quartett Scatter The Atoms That Remain oder Crack Cloud. Die allererste „Improviser In Residence“ von Moers, Saxofonistin Angelika Niescier, wird gleich zweimal auftreten: mit ihrem New York Trio, mit dem sie später auch mit der norwegischen Vokalgruppe Trondheim Voices kooperieren wird. Zwei übergeordnete Ländermotive durchziehen auch wieder das Programm: Brasilien mit seiner Metropole Sao Paolo und Japan. Den Nachwuchswettbewerb „Composer Kids“ wird es ebenso in 2019 geben wie die Tatsache, dass nicht nur die moers festival-Halle mit dem Programm bespielt wird, sondern auch die vielen Bühnen im Stadtzentrum. Alle Infos gibt es auf der Website des moers festivals im Internet. Ach, am Schluss der Pressekonferenz streiften sich die vier Hauptakteure auf dem Podium weiße Schutzanzüge über, weil Schüler mit Pinsel, Farbe und Sprühpistolen anrückten und sie bunt bemalten.

Weiterführende Links
moers festival

Text
Martin Laurentius
Foto
Peter Gannushkin

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025