43: Leipziger Jazztage
Zum 43. Mal finden vom 10. bis 19. Oktober die Leipziger Jazztage statt. Und auch dieses Mal haben die Macher dieses renommierten und traditionsreichen, ostdeutschen Festivals ihrem Programm ein spannendes Motto vorangestellt: „Zukunftsmusik“. „Aufgeschlossen und neugierig ist auch der Blick der Leipziger Jazztage, ganz besonders in diesem Jahr der ,Zukunftsmusik‘“, so der künstlerische Leiter des Festivals, Stefan Heilig. „Denn Jazz bleibt der Sound der Veränderung, Verwandlung, Ausdehnung und Weiterführung. Er entstand aus dem Vermischen von Kulturen und Traditionen – trotz all der erdrückenden und rassistischen Umstände –, aus der Verschränkung und gegenseitigen Beeinflussung der unterschiedlichsten afrikanischen, europäischen und amerikanischen Musikkulturen. So global sich der Jazz entwickelt hat, seine Kernbotschaft wird immer die sein, die zuerst von Afroamerikanern postuliert wurde: Jazz heißt nicht nur ,Be yourself‘, sondern auch ,Free yourself‘. Jazz ist eine Musik der Gemeinschaft, des Miteinanders, Teilens und Verhandelns. Dieser partizipative Impetus bringt bis heute eine Qualität in die Musik: die Ton und Rhythmus gewordene Idee von Gleichberechtigung und Individualität, Würde und Freiheit.“
Gleichsam als eine Art „Kick off“-Konzert beginnen die diesjährigen Leipziger Jazztage schon am 6. Oktober: mit der politisierenden, weil den gesellschaftlichen Diskurs befeuernden Improvisationsmusik der Berliner Großformation Brigade Futur III. Offiziell eröffnet werden die Jazztage aber am 10. Oktober: unter anderem mit Niels Klein Tubes & Wires und Punkt.Vrt.Plastik mit Kaja Dracksler (Piano), Petter Eldh (Bass) und Christian Lillinger (Drums). Im steten Wechsel von Konzerten mit international namhaften Bands und jungen Talenten geht es in den folgenden neun Tagen weiter. In verschiedenen Spielstätten in Leipzig treten unter anderem das Andromeda Mega Express Orchestra und das Maciej Obara Quartet, das Sun Ra Arkestra, Erika Stucky mit FM Einheit und Philipp Gropper PHILM, Mette Henriette, Mouse on Mars und das Claudia Quintet um John Hollenbeck auf. Der Schlussabend am 19. Oktober in der Oper Leipzig hält einerseits die Uraufführung von „Inseparable. Unteilbar“ mit der Spielvereinigung Sued und dem MDR Rundfunkchor bereit, andererseits betritt der Gitarrist John McLaughlin mit seiner Band The 4th Dimension die Bühne dieser altehrwürdigen Konzertstätte. Und so, wie es dieses Jahr einen Prolog für die Jazztage geben wird, so wird diesmal auch ein Epilog stattfinden: Gut einen Monat, nachdem das Kölner Quartett SALOMEA im Liveclub Telegraf den letzten Ton der 43. Festivalausgabe erklingen lassen wird, kommt einer der vielleicht visionärsten (Jazz-)Musiker nach Leipzig: Herbie Hancock tritt am 27. November mit seiner Band in der Kongresshalle am Zoo auf. Das komplette Programm auf der Festival-Site im Internet.
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Leipziger Jazztage