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Landkarte BRD (Grafik: openstreepmap.org)viral/postviralFür die Festivalbranche war der 17. April 2020 so etwas wie ein „schwarzer Freitag“. War man in den Wochen davor noch verhalten optimistisch (bis Mitte April galt der 15. Juni als Frist für das Veranstaltungsverbot), so ist seitdem klar, dass es in diesem Jahr keine Musikfestivals im Sommer geben wird – im Jazz ebenso wenig wie im Rock oder der Klassik. Die Corona-Runde der deutschen Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich auf eine Verlängerung des Veranstaltungsverbots auf den 31. August festgelegt, so wie die Politik in Österreich und der Schweiz auch. Für „Perspektiven ohne Planungssicherheit“ auf „viral/postviral“ hat unser Autor Martin Laurentius einige Festivalmacher*innen gesprochen.

„Anfang März hatten wir im Nexus noch unser Singer/Songwriter-Festival und waren guter Dinge, was unser Jazzfestival im August betrifft. Doch nur eine Woche später, ab dem 13. März, ging es dann Schlag auf Schlag“, sagt Mario Steidl aus dem österreichischen Saalfelden, wo das Jazzfestival Ende August nun doch abgesagt werden musste. Gleichfalls abgesagt wurden die jazzopen Stuttgart, die ursprünglich vom 9. bis 19. Juli stattfinden sollten. „Das war sicherlich ein ,Schwarzer Freitag‘ für alle Veranstalter, weil sämtliche großen Sommerfestivals abgesagt oder ins kommende Jahr verlegt werden mussten“, macht Jürgen Schlensog von der verantwortlichen Opus GmbH deutlich: „Spannend ist nun die Frage, ob das für uns der letzte ,Schwarze Freitag‘ gewesen sein wird. Die Wissenschaft geht ja davon aus, dass mit einem Mittel gegen Covid-19 wahrscheinlich erst in 15 Monaten zu rechnen ist.“

„Wir planen unser Festival erst einmal ganz normal weiter und bleiben zuversichtlich“, stellt Rainer Kern fest, künstlerischer Leiter von Enjoy Jazz, das vom 2. Oktober bis 14. November in der Region Rhein-Neckar stattfinden soll. „Dennoch machen wir uns Gedanken über den Fall der Fälle, weil die Situation für uns bis zu dem Tag unklar bleiben wird, an dem dieses Jahr Enjoy Jazz beginnt.“ Nadin Deventer vom Jazzfest Berlin setzt sich wiederum mit der Frage auseinander, wie sie die internationalen Musiker*innen für das diesjährige Festival im Spiel halten kann: „Wir müssen analoge und digitale Ansätze miteinander verschalten und neue Projekte im Dialog mit den Künstler*innen entwickeln – vielleicht sogar als Tandem mit lokalen bzw. regionalen und internationalen Musiker*innen.“

Weiterführende Links
„Perspektiven ohne Planungssicherheit“

Text
Martin Laurentius
Foto
openstreetmap.org (CC BY-SA)

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